Berlin. Am Abend des 20. Juni machte Global Citizen mit einer Aktion auf seine Forderungen für den G7-Gipfel aufmerksam. Startpunkt war der Berliner Alexanderplatz, auf dem bei Einbruch der Dunkelheit Stimmen von Aktivist*innen aus dem globalen Süden in einer Videoprojektion präsentiert wurden. In eindringlichen Worten wiesen die Frauen unter anderem aus Indonesien, Indien, Südafrika, Kolumbien, Somalia und Nigeria auf die extreme Situation in ihren Ländern hin und forderten konkrete Taten von den Staats- und Regierungschefs der G7-Länder, um die globale Armuts-, Hunger- und Klimakrise zu beenden.

Um sieben Minuten nach Mitternacht gipfelte die Aktion in einer überdimensionalen Projektion auf das Kanzleramt, bei der dem Bundeskanzler eine klare Botschaft auf den Weg gegeben wurde, die als Auftrag für den am Sonntag beginnenden Gipfel verstanden werden kann: "Extreme Armut beenden. JETZT.”  

Friederike Meister, Deutschlanddirektorin von Global Citizen: “Deutschland und die anderen G7-Staaten müssen angesichts der dramatischen Krisen in der Welt endlich den politischen Willen aufbringen, unsere Welt gerechter und nachhaltiger zu machen. Dazu gehören konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der Menschen, die weltweit am stärksten unter den aktuellen Krisen leiden. Versprochen wurde genug. Geredet wurde genug. Jetzt ist Handeln angesagt.”

Die Projektionen sind Teil der Kampagne “G7 Global – Hört auf uns, jetzt” mit der Global Citizen vor dem G7-Gipfel auf die aktuellen multiplen Krisen aufmerksam macht. Gemeinsam mit internationalen Stars sowie Aktivist*innen und Global Citizens aus der ganzen Welt fordern sie Zusagen, um die Klimakrise aufzuhalten, extreme Armut zu beenden und Gerechtigkeit für alle zu schaffen.

Was sind die konkreten Forderungen von Global Citizen für den G7-Gipfel?

  • Mobilisierung von Geldern, um extreme Armut zu beenden: Die G7 müssen ihr Jahrzehnte altes Versprechen einlösen und jährlich mindestens 0,7 Prozent ihrer Wirtschaftskraft für öffentliche Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe bereitstellen.
  • Hungerkrise bekämpfen – weltweite Ernährungssicherheit herstellen: Dazu werden neue Gelder in Milliardenhöhe benötigt. Diese Mittel sollten zur akuten Krisenbekämpfung eingesetzt werden und den Weg für langfristige Investitionen und Maßnahmen gegen Hunger ebnen.
  • Weltweite Klimaschutzmaßnahmen: Dazu gehört in erster Linie, die vollständige Bereitstellung der versprochenen 100 Milliarden US-Dollar jährlich für die internationale Klimafinanzierung sowie Unterstützung bei der Bewältigung der bereits erlittenen Schäden und Verluste für ärmere Länder. Deutschland gibt aktuell beispielsweise nur die Hälfte des eigentlich gerechten Anteils von 8 Milliarden US-Dollar – ein unhaltbarer Zustand für eine Regierung, die einen klimapolitischen Aufbruch angekündigt hat. Die G7-Staaten müssen bis 2030 aus der Kohleenergie aussteigen und die Subventionierung der allermeisten fossilen Brennstoffe bis 2025 beenden.
  • Stärkung von Mädchen und jungen Frauen: Um die wirtschaftliche Entwicklung in allen Teilen der Welt anzutreiben, braucht es internationale Investitionen in Pflege- und Betreuungsangebote.

Bildmaterial zur Projektion auf das Kanzleramt findet sich hier (credit: Tilman Vogler/Global Citizen).  
Das gezeigte Video auf dem Alexanderplatz kann hier gesehen werden.
Mehr zu dem offenen Brief internationaler Stars hier sowie weitere Informationen unter www.globalcitizen.org und @GlblCtznDE auf Twitter, Instagram und Facebook.

Mehr zu Global Citizen:
Global Citizen ist eine globale Bewegung engagierter Menschen, die gemeinsam ihre Stimmen nutzen, um extreme Armut jetzt und überall zu beenden. Global Citizen bietet hierzu Informationen rund um Kernthemen wie Ernährungssicherheit, Gleichberechtigung, Bildung, Umweltschutz und globale Gesundheit – und die Möglichkeit, sich gemeinsam für die Themen einzusetzen, die einem am Herzen liegen. Unter dem Motto Pop & Policy mobilisiert Global Citizen eine große Community von Global Citizens, die zusammen Entscheidungsträger*innen aus Politik und Wirtschaft zum Handeln auffordert und finanzielle und politische Zusagen für die Global Goals der Vereinten Nationen einfordert. Darüber hinaus unterstützt Global Citizen die Global Goals mit einzigartigen Event- und Aktionsformaten, wie den Global Citizen Festivals, für die Tickets nicht erwerblich sind, sondern durch politisches und soziales Engagement verdient werden. Seit Global Citizen im Jahr 2009 mit der Kampagnenarbeit begann, sind Global Citizens mehr als 30 Millionen Mal aktiv geworden. Diese Aktionen haben in Verbindung mit unserer politischen Arbeit dazu geführt, dass Mittel in Höhe von 41,4 Mrd. US-Dollar an unsere Partner*innen ausgezahlt wurden, die bis heute das Leben von über 1,1 Milliarde Menschen verbessert haben. 

Editorial

Armut beenden

Pressemitteilung: Vor dem Gipfel auf Schloss Elmau: Global Citizen fordert die G7 auf, extreme Armut auf der Welt zu beenden