Isadora Cerullos Rugby Team hat zwar letzten Montag das Spiel verloren und ist damit aus den olympischen Spielen ausgeschieden, aber sie wird das dieses eine Spiel mit Sicherheit noch sehr lange mit überglücklichen Erinnerungen verbinden.

Denn kurz nach Abpfiff des Spiels machte ihre langjährige Partnerin Marjorie Enya ihr einen Heiratsantrag.

Damit ist Isadora die erste Athletin der diesjährigen Spiele in Rio, die einen Antrag bekommen hat. Und das es sich bei den zwei Verliebten auch noch um ein LGBT Paar handelt, macht das Ganze noch ein ganz kleines Stückchen großartiger.

Isadora tritt bei den Spielen für Brasilien an, auch wenn sie zwei Pässe hat: einen brasilianischen und einen US-amerikanischen. Und während der Spiele im Sommer 2012 war eine gleichgeschlechtliche Ehe in beiden Ländern noch illegal. Inzwischen hat Brasilien jedoch seine Gesetz seit 2013 und die USA seit 2015 angepasst und entsprechende Rechte für gleichgeschlechtliche Paare auf den Weg gebracht. 

„Sie ist die Liebe meines Lebens", sagte Marjorie gegenüber dem Nachrichtensender BBC. "Die olympischen Spiele sind für uns als Rugbyspielerinnen vielleicht jetzt vorbei, aber für mich als Person startet hier und jetzt ein neues Leben. Ich wollte den Menschen beweisen, dass die Liebe immer gewinnt."

Und was für ein schöner Gewinn! Bei den diesjährigen Spielen ist er aber tatsächlich nicht der einzige, den wir feiern.

Da gäbe es noch die feierwürdige Tatsache, dass nach offiziellen Angaben der Frauenanteil unter den Athleten in diesem Jahr bei 45 Prozent liegt. Rekord! Vor 20 Jahren waren gerade mal ein Drittel aller Teilnehmer Frauen, in den Fünfzigerjahren sogar nur ein Zehntel laut IOC.

Und zum Zweiten: laut Outsports nehmen dieses Jahr insgesamt 45 lesbische, schwule, bisexuelle, transgender und intersexuelle Athleten an den Spielen teil. So viele wie nie zuvor, bzw. so viele wie nie zuvor, die sich offiziell dazu bekennen.  

Zum Vergleich: in 2012 in London waren es 'nur' 23 Athleten, darunter lediglich 3 Männer. Bei den Spielen in Peking in 2008 gerade mal zehn, 2004 in Athen elf.  

Laut Outsports nahmen in der gesamten olympischen Geschichte bisher gerade mal 104 offiziell lesbische und schwule Athleten an Sommerspielen teil. Die meisten davon aus den USA. In 78 der 204 Länder, die an den olympischen Spielen teilnehmen, ist Homosexualität offiziell verboten, in sieben droht noch immer die Todesstrafe.

Umso schöner fühlt sich da doch die Nachricht an, dass heute ein Paar wie Isadora und Marjorie offen ihre Liebe in beiden Ländern zelebrieren kann - und die Welt sich mit ihnen freut.  

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Ein Beitrag von Joe McCarthy