Von Carissa Drury

Nonhlanhla Joye wurde 2014 mit Krebs diagnostiziert. Obwohl die Chemotherapie an ihren Kräften zehrte, galt ihre unmittelbare Sorge nicht ihrer eigenen Gesundheit.

Zu geschwächt, um ihre Arbeit wieder aufnehmen zu können, musste Joye nach neuen Möglichkeiten suchen, um den Lebensunterhalt und die Versorgung ihrer Familie sicherzustellen.

Also beschloss die Tochter eines Landwirts, das zu tun, was sie am besten kann – und begann, Gemüse direkt vor ihrem Haus in Cato Manor, einem Township in der Großstadt Durban, Südafrika, anzubauen.

Aber die erhoffte Lösung für ihr Problem endete in einem Desaster.

Als die in ihrer Siedlung freilaufenden Hühner zu ihrem Garten gelangten, ließen sie von der Ernte nichts mehr übrig. Da wurde Joye klar: um Erfolg zu haben, würde sie kreativ werden müssen.

Also fing sie an, Pflanzen in Plastiksäcken hochzuziehen.

“Ich habe ein sparsames, klima-intelligentes System für den biologischen Anbau von Gemüse entwickelt“, sagte Joye.

Dafür baute sie ein rechteckiges Holzgerüst mit mehreren Querbalken. In den so entstandenen Zwischenräumen reihte sie mit Erde gefüllte Plastiksäcke auf.

Ihre Setzlinge pflanzte Joye dann direkt in die Plastiktüten ein, die sonst auf der Mülldeponie gelandet wären. Dieser erhöhte Aufbau ermöglichte es ihr, ihren Garten platzsparender anzulegen und Ressourcen zu sparen.

“Du sparst Wasser. Die Erträge sind höher“, erklärt Joye. “Und es kann überall aufgebaut werden.“

Damit hatte sie nicht nur das Problem der lästigen Hühner beseitigt, sondern auch etwas geschaffen, das ländlichen Regionen viele Lösungen bieten könnte.

Nachdem sie ihren neuen Plan zur Ernährung ihrer Familie umgesetzt und perfektioniert hatte, fand Joye sich in der Position wieder, sogar noch mehr zu tun.

“Auf einmal hatte ich mehr Essen, als ich brauchte. Also fing ich an, etwas davon zu verkaufen – und eh ich mich versah, hatte ich eine eigene Firma“, sagte sie.

Das “Umgibe Farming Organics and Training Institute“ arbeitet mittlerweile mit 51 Kooperativen zusammen, um Weiterbildungen für den landwirtschaftlichen Anbau und für Unternehmensführung anzubieten.

“In ländlichen Gebieten könnte Arbeitslosigkeit bald der Vergangenheit angehören“, sagt Joye.

Denn ihr “Garten aus der Tüte“ schafft Arbeitsplätze, liefert eine nachhaltige Quelle für Nahrungsmittel, reduziert Plastikmüll und spart CO2-Emissionen ein, die zuvor für den Transport von Lebensmitteln fällig wurden.

Für ihre Erfolge wird Joye ein Preis nach dem anderen verliehen. So wurde sie bei “Impact² Woman Entrepreneur of the Year Award“ in Paris ausgezeichnet – um nur einen von 11 Preisen zu nennen, die sie allein im Jahr 2017 erhielt.

Aber die Ambitionen dieser Sozialunternehmerin gehen weit über ihre Auszeichnungen hinaus.

“Mein Lebensziel ist es, Hunger zu beenden“, sagt Joye.

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Armut beenden

Diese Frau aus Südafrika hat eine ganze Gemüsefarm in Plastiksäcken hochgezogen