Warum das wichtig ist
COVID-19 hat bereits mehr als zwei Millionen Todesfälle verursacht und Millionen von Menschen in die Armut getrieben. Ein gerechter Zugang zu Impfstoffen, ein stabiles Gesundheitssystem und effektive Maßnahmen sind entscheidend, um die Verbreitung des Virus aufzuhalten. Global Citizen setzt sich für die Global Goals der Vereinten Nationen ein, darunter das Global Goal 3 für gute Gesundheit und Wohlergehen für alle. Schließ dich uns an und werde hier aktiv. 

Eigentlich haben wir das Thema Corona satt. Doch ein verlängerter Lockdown und tägliche neue Schlagzeilen über die Mutationen des Virus sorgen dafür, dass COVID-19 ein fester Teil unseres Lebens bleibt. Ein Blick über den Tellerrand ist hierbei spannend: Denn einige Länder haben den Virus derzeit gut unter Kontrolle, während andere noch stark mit den katastrophalen Auswirkungen kämpfen. 

Ein unabhängiges Think Tank hat nun die Reaktionen von 98 Ländern auf COVID-19 miteinander verglichen und zeigt auf, welche Maßnahmen wo gut funktioniert haben – und welche nicht. Der COVID Performance Index des Lowy Instituts bewertet sechs COVID-19-Maßnahmen, darunter die Anzahl der Infizierten, die Todesfälle und die Fälle im Verhältnis zu den Tests in den 36 Wochen nach dem hundertsten bestätigten Fall des Virus in jedem Land. 

Das Ergebnis der Untersuchung: Neuseeland hat von allen Ländern weltweit am besten auf die COVID-19-Pandemie reagiert, gefolgt von Vietnam, Taiwan und Thailand. 

Unter den Top zehn befinden sich zudem noch Zypern, Ruanda, Island, Australien, Lettland und Sri Lanka. 

Brasilien bildet das Schlusslicht, gefolgt von Mexiko, Kolumbien und dem Iran. Die USA schnitten nur unwesentlich besser ab und belegten Platz 94. Deutschland befindet sich dagegen im Mittelfeld auf dem 55. Platz. Indien steht mit einer Bevölkerung von 1,4 Milliarden und elf Millionen bestätigten Fällen auf Platz 86. China konnte mangels zuverlässiger, öffentlicher Daten nicht berücksichtigt werden. 

Die Länder im asiatisch-pazifischen Raum machen das Rennen

Sogesehen haben die Länder im asiatisch-pazifischen Raum im Durchschnitt am besten abgeschnitten, während Nord- und Südamerika als die Kontinente hervorgehen, die im globalen Vergleich am schlechtesten mit der Pandemie umgehen. 

“Die schnelle Verbreitung von COVID-19 entlang der Hauptschlagadern der Globalisation hat erst Europa und dann die USA überrollt”, heißt es in dem Bericht. “Doch Europa konnte von allen Regionen im Laufe der Zeit die größte Verbesserung verzeichnen. Die meisten Länder auf diesem Kontinent konnten zu einem gewissen Zeitpunkt die durchschnittlichen Leistungen des asiatisch-pazifischen Raum übertreffen — jedoch sind sie den letzten Monaten des Jahres 2020 durch eine zweite, schwere Welle der Pandemie zum Opfer gefallen.”

55. Platz: Deutschland ist im Mittelfeld zu finden 

Deutschland wurde nach der ersten Welle insbesondere durch die Sommerferien schulpflichtiger Kinder und hohen Infektionsfällen an Grenzgebieten zu Nachbarländern betroffen. Die Zahlen haben sich seitdem nur schleichend verbessert und der Ende Oktober 2020 gestartete (Teil-)Lockdown wurde soeben bis 7. März 2021 weiter verlängert —  aus gutem Grund: Durch den zweiten Lockdown wird sichergestellt, dass eine hohe Kapazität von Intensivbetten bestehen bleibt. Mitunter sind diese noch von im November Infizierten besetzt. 

Die Studie des Lowy Instituts hat die Länder außerdem nach Bevölkerungszahl, politischem System und wirtschaftlicher Entwicklung kategorisiert. Demnach haben Länder mit weniger als zehn Millionen Einwohner*innen und wohlhabende Länder im Durchschnitt besser abgeschnitten als größere Länder. 

Autoritäre Regime und Demokratien sind auf fast gleicher Stufe gelandet. Das steht klar im Gegensatz zu der Annahme, dass autoritäre Regierungssysteme einen Vorteil darstellen. Mit Ausnahme der USA und Großbritannien hatten “Demokratien geringfügig mehr Erfolg als andere Regierungsformen”. 

Hybride Regierungsformen wie in Bolivien und der Ukraine scheinen dagegen “am wenigsten in der Lage, die Herausforderungen zu meistern.”

Dennoch zieht der Bericht das folgende Fazit: "Kein einziges Land geht im untersuchten Zeitraum als Sieger hervor. Im Allgemeinen haben Länder mit einer kleineren Bevölkerung und mit Gesellschaften, die stark zusammenhalten sowie funktionierenden Institutionen einen relativen Vorteil im Umgang mit einer globalen Krise wie einer Pandemie.”

Mit Sicherheit können nicht alle Maßnahmen eins zu eins von einem Land auf ein anderes übernommen werden. Dennoch zeigt dieser Vergleich, an welchen Schrauben gedreht werden kann, um mit gutem Beispiel voranzugehen und andere Regierungen dazu auffordern, es ihnen gleich zu tun. Denn die COVID-19-Pandemie können wir nur zusammen besiegen.

Willst du dich dafür einsetzen, dass alle Menschen überall Zugang zu COVID-19-Impfstoffen, -Behandlungsmethoden und -Tests haben und gesund leben können? Dann werde hier mit uns aktiv. 

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Armut beenden

Neuseeland, Vietnam, Taiwan: Diese Länder haben die effektivsten Maßnahmen gegen COVID-19

Ein Beitrag von Madeleine Keck  und  Nora Holz