- Deutschland hat 2020 das Ziel übertroffen, 0,7-Prozent seiner Wirtschaftsleistung für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe bereitzustellen.
- Damit war Deutschland 2020 in absoluten Zahlen das zweitgrößte Geberland hinter den USA und vor Großbritannien, Japan und Frankreich.
- Zusammen mit 76 internationalen Nichtregierungsorganisationen fordert Global Citizen die Mitgliedsländer des OECD-Entwicklungsausschusses (DAC) auf, auf, sich langfristig zum 0,7-Prozent-Ziel zu verpflichten.
- Vor dem Hintergrund der in der Finanzplanung vorgesehenen Kürzungen für die nächsten Jahre appelliert Global Citizen im Rahmen seiner #ZukunftSchaffen-Kampagne an die Bundesregierung, sich auch langfristig zu einer nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit bekennen und das 0,7-Prozent-Ziel einzuhalten.
Berlin, 14. April 2021 – Mit Ausgaben von 28,41 Milliarden US-Dollar hat Deutschland 2020 das Ziel übertroffen, 0,7 Prozent seiner Wirtschaftsleistung für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe bereitzustellen (ODA). Damit war Deutschland 2020 das zweitgrößte Geberland hinter den USA und vor Großbritannien, Japan und Frankreich. Während der prozentuale Anteil von Deutschlands ODA-Ausgaben am Bruttonationaleinkommen 2019 noch bei 0,61 Prozent lag, lag er 2020 bei 0,73 Prozent.
Es ist erst das zweite Mal, dass Deutschland das 0,7-Prozent-Ziel erreicht, seitdem es sich vor rund 50 Jahren dazu verpflichtet hat. Dazu beigetragen haben zum einen zusätzliche finanzielle Mittel für die globale Bekämpfung der Pandemie sowie die in 2020 gesunkene Wirtschaftsleistung.
“Damit wir die Global Goals der Vereinten Nationen erreichen und die Auswirkungen der Pandemie weltweit eindämmen können, ist es wichtig, dass Deutschland auch langfristig 0,7 Prozent seiner Wirtschaftsleistung für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe bereitstellt”, kommentiert Friederike Meister, Deutschlanddirektorin der internationalen Kampagnenorganisation Global Citizen und ergänzt: “Die in der Finanzplanung für die nächsten Jahre vorgesehenen Kürzungen der Mittel sind alles andere als nachhaltig – zudem hindern sie Deutschland daran, seiner internationalen Verantwortung im Kampf gegen Armut nachzukommen.”
Insgesamt stellten die 30 Mitglieder des OECD-Entwicklungshilfeausschusses (DAC) 2020 öffentliche Mittel für Entwicklungszusammenarbeit in Höhe von 161 Milliarden US-Dollar bereit. Im Vorjahr waren es 154 Milliarden US-Dollar (+3,5%).
Zusammen mit 76 internationalen Nichtregierungsorganisationen fordert Global Citizen die DAC-Mitglieder auf, sich zum 0,7-Prozent-Ziel für Entwicklungszusammenarbeit zu verpflichten. “Wir wollen ein klares Bekenntnis von Ländern wie Deutschland, dass künftig 0,2 Prozent des Bruttonationaleinkommens für die wirtschaftlich schwächsten Länder bereitgestellt werden”, so Friederike Meister.
ÜBER GLOBAL CITIZEN:
Global Citizen ist eine globale Bewegung engagierter Menschen, die gemeinsam ihre Stimmen nutzen, um extreme Armut bis 2030 zu beenden. Global Citizen bietet hierzu Informationen rund um Kernthemen wie Ernährungssicherheit, Gleichberechtigung, Bildung, Umweltschutz und globale Gesundheit – und die Möglichkeit, sich gemeinsam für die Themen einzusetzen, die einem am Herzen liegen. Auf diesen Wegen mobilisiert Global Citizen eine große Community von Global Citizens, die zusammen Entscheidungsträger*innen aus Politik und Wirtschaft zum Handeln auffordert und finanzielle und politische Zusagen für die Global Goals der Vereinten Nationen einfordert.
Darüber hinaus unterstützt Global Citizen die Global Goals mit einzigartigen Event- und Aktionsformaten, wie den Global Citizen Festivals, für die Tickets nicht erwerblich sind, sondern durch politisches und soziales Engagement verdient werden. Seit Global Citizen im Jahr 2011 mit der Kampagnenarbeit begann, sind Global Citizens mehr als 25 Millionen Mal aktiv geworden. Diese Aktionen haben zu Zusagen von Regierungen, Institutionen und Unternehmen in Höhe von über 48 Milliarden US-Dollar geführt, die bis heute das Leben von 880 Millionen Menschen verbessert haben. www.globalcitizen.org
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