LEGO-Liebhaber stellen sich oft ihre Version einer idealen Welt vor, wenn sie mit den bunten Plastiksteinen und dem Zubehör bauen: Weitläufige Städte, grüne Felder, Weltraumparks.

Gleichzeitig jedoch zu wissen, dass unsere Ökosysteme durch Plastikmüll geradezu überschwemmt werden, macht den Kauf von Plastiksteinchen für umweltbewusste Konsumenten zu einem Widerspruch.

Aus diesem Grund hat LEGO beschlossen, Plastik aus ihrer Produktionskette zu streichen. Die Maßnahme ist Teil eines umfassenden Versuchs, den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens bis 2030 drastisch zu reduzieren.

„Wir von LEGO wollen einen positiven Einfluss auf die Welt um uns herum nehmen und arbeiten hart daran, gute Produkte für Kinder zu entwickeln, die nachhaltige Materialien verwenden", sagte Tim Brooks, Vizepräsident für den Bereich Umweltverantwortung bei LEGO in einer Pressemitteilung.

Die ersten zuckerrohrbasierten Kunststoff-Bausteine der Marke ist seit dem 1. August dieses Jahres auf dem Markt. Alle botanischen Elemente - LEGO Blätter, Büsche und Bäume – werden in Zukunft aus Zuckerrohrl hergestellt, die ein bis zwei Prozent aller LEGO-Produkte ausmachen. Die "Plants from Plants" (Pflanzen aus Pflanzen) können auch im deutschen Online-Shop bestellt werden. 

Für die Zukunft plant die Marke, ihr Angebot an nachhaltigen Bausteinen im Rahmen einer Partnerschaft mit dem World Wildlife Fund (WWF) zu erweitern.

Auf den ersten Blick scheint Zuckerrohr ein eher schlechtes und klebriges Material für LEGO-Teile zu sein, aber das Unternehmen versichert, dass die neuen Steine im wesentlichen identisch mit den alten sind.

Es ist immer noch Kunststoff – aber eine andere Art, die laut der Marke weniger negativen Einfluss auf die Umwelt hat.

Seit 2009 soll das Unternehmen 400 Milliarden LEGO-Teile produziert haben, was bedeutet, dass LEGOs Einfluss auf die Plastikverschmutzung enorm ist.

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Weltweit werden jährlich rund 380 Millionen Tonnen Kunststoff hergestellt. Schätzungsweise 8 Millionen Tonnen Plastik landen jedes Jahr in unseren Ozeanen. Das entspricht in etwa einem voll beladenen Müllwagen pro Minute, der Müll in unsere Weltmeere kippt.

Die Kunststoffproduktion fördert zudem die fossile Brennstoffindustrie, die weltweit der maßgebliche Treiber für den Klimawandel ist. Denn Plastik wird in der Regel aus Erdöl gewonnen.

LEGO hat laut „Verge" bereits 165 Millionen US-Dollar in ein nachhaltiges Materialforschungszentrum investiert.

LEGOs allmähliche Abkehr von nicht nachhaltigem Kunststoff ist ähnlich wie bei anderen kunststoffabhängigen Marken wie McDonald's und Ikea.

„Es ist wichtig, dass Unternehmen in jeder Branche Wege finden, ihre Produktmaterialien verantwortungsvoll zu beschaffen und eine Zukunft zu schaffen, in der Mensch, Natur und Wirtschaft sich erfolgreich weiterentwickeln können", sagt Alix Grabowski, Senior Program Officer bei WWF, in einer Pressemitteilung.

LEGO hat es bereits geschafft, 100 Prozent seiner Produktionskette mit erneuerbarer Energie zu betreiben und gelobt, bis 2030 keinerlei Abfälle mehr im Produktionsprozess anfallen zu lassen.

Global Citizen setzt sich dafür ein, den Verbrauch und die Produktion von Plastik in der Welt zu reduzieren. Werde auch du aktiv und schließe dich uns hier an.

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Umwelt schützen

Die berühmten LEGO-Steine gibt es jetzt aus nachwachsenden Rohstoffen

Ein Beitrag von Joe McCarthy