Quelle: Facebook

Diese inspirierende Geschichte von einem neunjährigen Mädchen namens Katie Stagliano fängt mit einem einfachen Schulprojekt und einem Kohl an, der am Ende über 18 Kilogramm wog. Ja, richtig gehört, 18 Kilogramm!

In einem Interview mit der Zeitschrift UC Food Observer sagte Katie letztes Jahr: „Mit neun Jahren hätte ich mir niemals vorstellen können, dass ein Kohlkopf mein Leben so sehr verändern könnte.“ Doch der Kohl sollte nicht nur Katies Leben verändern, sondern auch das von tausenden anderen Menschen. 

An einem Tag vor gut neun Jahren kam Katie aus der Schule nach Hause. Von ihrem Lehrer hatte sie für ein Schulprojekt Kohlsamen bekommen, die sie zu Hause in ihrem Garten hinterm Haus anpflanzen sollte. Gesagt getan.

Und Katie kümmerte sich um den Kohl wie kein anderer. Jeden Tag goss sie ihren Kohl, düngte ihn und jätete Unkraut. Mit ihrem Großvater baute sie sogar einen Zaun um ihren Kohlkopf herum, damit Tiere keine Chance hätten, ihren Kohl zu fressen.

Ihre Arbeit zahlte sich aus: nach mehreren Wochen wog der Kohl unglaubliche 18 Kilogramm!

Was aber sollte sie nun mit einem so großen Kohlkopf machen? „Mein Kohl war etwas ganz Besonderes und verdiente ein besonderes Zuhause“, schreibt sie auf ihrer Webseite. Ihre Mutter setzte sich deshalb mit “Field to Families” in Verbindung, eine gemeinnützige Organisation in der Nähe von Katies Heimatstadt, die Landwirte aus der Umgebung mit Einrichtungen zusammenbringt, an die sie ihr überschüssiges Obst und Gemüse abgeben können, um der sozial benachteiligten Bevölkerung zu helfen.

Katie war begeistert von der Idee und spendete ihren Kohl  an die “Tri County Family Ministries”, eine örtlich ansässige Suppenküche in Charleston.

„Als ich an dem Tag zur Suppenküche kam, hatte sich schon eine lange Schlange Menschen gebildet, die alle darauf warteten, eine warme Mahlzeit zu bekommen. Für manche war das die einzige (warme) Mahlzeit des Tages”, erinnert sich Katie.

Durch ihren Kohl konnten an diesem Tag 275 Menschen satt werden. Am gleichen Abend war für Katie klar: Sie will noch viel mehr Menschen eine warme Mahlzeit am Tag bescheren und mehr Kinder davon überzeugen, es ihr gleich zu tun und ebenfalls gegen den Hunger auf der Welt zu kämpfen.

Deshalb gründete sie die gemeinnützige Organisation “Katie’s Krops” und fand schnell freiwillige Kinder, die auch einen Gemüsegarten wie Katie anpflanzen wollten.

Mittlerweile sind neun Jahre vergangen und Katie ist inzwischen 18 Jahre alt. Ihren Traum, den Hunger auf der Welt zu beenden, verfolgt sie nach wie vor und steckte auch andere mit ihrer Idee an: schon jetzt gibt es über 100 Gärten in 33 US-Bundesstaaten, die alle von Kindern betreut werden.

Und die Kinder sind von ihrer Version nicht abzubringen. Jeden Monat spenden sie ihre Ernten an Suppenküchen und andere Einrichtungen und bereiten einmal im Monat - mit der Hilfe eines freiwilligen Chefkochs - ein großes, gesundes Abendessen zu, von dem alle satt werden können. Allein im letzten Jahr haben diese sechs Jugendlichen zum Beispiel 628 Stunden ihrer Freizeit investiert, um 2.347 Mahlzeiten servieren zu können.

Quelle: http://katieskrops.com/

Katie Staglianos Geschichte zeigt, dass jeder etwas auf der Welt bewegen kann - egal ob jung oder alt, allein oder zusammen in einer Gruppe. Dank des Schulprojekts und der liebevollen Pflege ihres Kohlkopfs hat Katie über die Jahre hinweg eine Bewegung geschaffen, die nicht nur inspirierend ist, sondern auch tausenden Menschen eine warme Mahlzeit beschert. Hut ab, Katie!

Editorial

Armut beenden

9-Jährige spendet Riesenkohl an Suppenküche, um 275 Menschen satt zu machen

Ein Beitrag von Katrin Kausche