Festhalten, denn hier kommen die mit Abstand tollsten Global Citizens (zumindest für mich). Als Designerin und Social Media Beauftragte für das Global Citizen Team in London, verbringe ich meine Zeit damit, so viele Menschen wie möglich von unserer Bewegung zu überzeugen und mit uns gemeinsam gegen extreme Armut weltweit zu kämpfen. Aber wann immer ich frei habe, fliege ich nach Kenia, wo ich eine kleine Organisation mit dem Namen Nakuru Children's Project gegründet habe. Und siehe da - 'meine' Kinder in Kenia lieben die Idee, ein Global Citizen zu sein!

Darf ich also vorstellen: unsere neuesten Global Citizens aus Kenia!
Die Kinder sind zwischen 10 und 11 Jahre alt und besuchen eine öffentliche Grundschule in einem Vorort Nakurus (Stadt in Kenia). Und wie alle Kinder, sind auch diese rundum aufgeweckt, aufgedreht und einfach liebenswert! Sie lieben ihre Schule - auch wenn öffentliche Schulen in Kenia mit einigen Hindernissen zu kämpfen haben. Unsere neuesten Global Citizens teilen sich einen Klassenraum mit insgesamt 70 Schülern und einem einzigen Lehrer pro Klasse. Viele der Kinder stammen aus extrem ärmlichen Verhältnissen, was bedeutet, dass sie sich oftmals nicht eine einzige warme Mahlzeit am Tag leisten können. Nichtsdestotrotz arbeiten sie fleißig in der Schule, geben ihr Bestes, um Schreiben und Lesen zu lernen, laufen nach der Schule den langen Weg nach Hause, um dort dann weiter zu arbeiten: kochen, putzen, Kleidung der ganzen Familie waschen.
Viele von ihnen sind Flüchtlinge aus dem Süd-Sudan, die aufgrund des dort herrschenden Bürgerkriegs aus ihrer Heimat fliehen mussten. Und absolut fest entschlossen sind, zur Schule zu gehen und zu lernen. Allerdings - wie man sehen kann, lieben sie es ebenso, zu lachen, zu singen, zu tanzen und schlichtweg rumzualbern. Sie alle sind voller Hoffnungen für eine besser Zukunft nicht nur für sich selbst, sondern für die ganze Welt.


Photo by Zoe Kelland/Nakuru Children’s Project

Also hab ich mich mit meinen Kindern hingesetzt und sie gefragt „Wenn ihr hört, dass anderen Menschen schlimme Sachen angetan werden, wie findet ihr das"? Und die ganze Klasse, 74 aufmerksame Augenpaare antworteten einstimmig „Das finden wir schlimm, das macht uns traurig" und „Wir wollen helfen"! Und als ich fragte, ob es eine Rolle spielt, wo diese Menschen leben und ob es etwas ausmacht, dass diese Menschen nicht in Kenia leben" bekam ich ein ebenfalls einstimmiges „Nein, natürlich nicht" zu hören!
Diese Kinder hören von den Nachrichten aus der ganzen Welt ebenso wie wir, und sie nehmen ebenso wie wir daran teil, fühlen die Ungerechtigkeit und wollen etwas dagegen tun. So in etwa erkläre ich der Schar an aufmerksamen Kindern, dass sie somit Global Citizens sind - Menschen, die sich nicht nur für sich selbst interessieren und sich nicht nur um sich selbst kümmern, sondern um alle Menschen dieser Welt, egal wo diese geboren wurden oder leben. 


Photo by Zoe Kelland/Nakuru Children’s Project

Und zusammen sprechen wir über die besten Möglichkeiten, wie man ein guter Global Citizen sein kann und die Welt zu einem besseren Ort macht. Die Aufgabe, die ich stelle, ist den folgenden Satz zu vervollständigen: Ein Global Citizen sollte...
Und hier sind die Antworten:  

Ein Global Citizen sollte andere Menschen lieben


Photo by Zoe Kelland/Nakuru Children’s Project

Die Kinder erklären mir, dass „man andere lieben kann, in dem man anderen hilft. Und man sollte seine Sachen mit Freunden teilen. Und wenn dein Freund mal keinen Bleistift hat, dann solltest du ihm deinen leihen." Und man sollte „seine Familie, seine Freunde und seine Lehrer lieben, denn sie alle wollen dir helfen."

Ein Global Citizen sollte freundlich sein


Photo by Zoe Kelland/Nakuru Children’s Project

„Wenn du freundlich zu Menschen bist, dann sind Menschen auch freundlich zu dir." "Wenn jeder auf der Welt freundlich zu jedem wäre, dann gäbe es keine Probleme und keine Kriege."

Ein Global Citizen sollte unseren Planeten lieben


Photo by Zoe Kelland/Nakuru Children’s Project

„Denn wir alle leben auf diesem Planten, also sollten wir ihn auch für alle gut behandeln."

Ein Global Citizen sollte glücklich sein!


Photo by Zoe Kelland/Nakuru Children’s Project

Ich muss zugeben, die Antwort hat mich wirklich berührt. Die Kinder erklärten mir, dass „wir glücklich sein sollten, damit wir andere Menschen glücklich machen können." Als ich fragte, welche Dinge in ihrem Leben sie denn glücklich macht, war die Antwort: „dass wir zur Schule gehen können, dass wir ein Dach über dem Kopf haben und dass unsere Familien, Freunde und Lehrer uns lieben."


Photo by Zoe Kelland/Nakuru Children’s Project

Meine Kinder in Nakuru in Kenia sind optimistisch wenn es um ihre Zukunft geht - und deswegen bin ich es auch. Sind wir es alle hier bei Global Citizen.

Wir alle hier geben jeden Tag unser Bestes, um Menschen davon überzeugen, dass es möglich ist, extremer Armut in unserer Welt bis zum Jahr 2030 wirklich und wahrhaftig ein Ende zu setzen, wenn wir es denn nur wollen. Wir geben unser Bestes, damit jedes Kind auf dieser Welt, egal wo es geboren wurde oder wo es lebt, Zugang zu Bildung und zu einer soliden Gesundheitsversorgung erhält und im Schutze der Menschenrechte aufwachsen und leben kann. Ich finde, dass ist ein Ziel, für das es sich lohnt, Einsatz zu zeigen. Wenn du das auch so siehst, dann schließe dich uns doch an und werde ein Global Citizen - gemeinsam können wir dafür Sorge tragen, dass die Hoffnung, die unsere Global Citizens in Kenia in sich tragen, nicht nur die Welt erreicht, sondern auch tatsächlich die Welt zu einem besseren Ort macht.


Photo by Zoe Kelland/Nakuru Children’s Project

Editorial

Gerechtigkeit fordern

Schulkinder aus Kenia haben die besten Ideen, wie man die Welt zu einem besseren Ort machen kann