Warum das wichtig ist:
Menschenhandel und Kinderarbeit sind in Westafrika verbreitet. Die Global Goals der Vereinten Nationen (UN) setzen sich für die Bekämpfung aller Formen von Ausbeutung ein. Werde mit uns aktiv, um sicherzustellen, dass Kinder weltweit geschützt und gesund aufwachsen können.

In der Elfenbeinküste retteten Behörden 137 Kinder vor dem Menschenhandel. Die Kinder wären sonst in die Kinderarbeit oder Prostitution verschleppt worden, berichtete das National Monitoring Committee (NMC). Die staatliche Institution setzt sich gegen Kinderarbeit und Menschenhandel in Westafrika ein.

Die geretteten Kinder kamen aus mehreren westafrikanischen Ländern wie Benin, dem Niger, Nigeria, Ghana und Togo. Das gab Regierungsvertreter Kouadio Yeboue Marcellin aus Aboisso, einer südöstlichen Stadt an der Grenze zu Ghana, bekannt. Die Kinder waren zwischen sechs und 17 Jahre alt.

“Die Mädchen aus Nigeria sollten zur Prostitution gezwungen werden“, sagte Marcellin laut Nachrichtenagentur AFP. Andere sollten in die körperliche Arbeit verschleppt werden.
Kinderarbeit ist in der Elfenbeinküste laut der gemeinnützigen Kinderrechtsorganisation Humanium weit verbreitet.

“In der Elfenbeinküste wird ungefähr eines von drei Kindern zur Arbeit gezwungen, um für sich selbst oder für ihre Familien zu sorgen“, so die international tätige Organisation auf ihrer Webseite. “Mehr als 5.000 Kinder arbeiten auf Kakaoplantagen, weniger als ein Prozent von ihnen wird bezahlt“, so Humanium.

Die Elfenbeinküste ist einer weltweit führenden Produzenten von Kakao. 41 Prozent des weltweiten Kakaos werden dort hergestellt. Gleichzeitig leben mehr als 46 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze.

Die US-amerikanische Non-Profit-Organisation Food Empowerment Project (FEP) berichtet, dass die erhöhte Nachfrage nach Kakaoprodukten, insbesondere nach Schokolade, auch die Nachfrage nach Kinderarbeit verstärke.

“Kakaobauern verdienen im Durchschnitt weniger als zwei US-Dollar am Tag, ein Einkommen, das unter der Armutsgrenze liegt“, so FEP. “Daher weichen sie oft auf Kinderarbeit aus, um ihre Preise niedrig zu halten.“

FEP gibt zudem an, dass die meisten Kinderarbeiter zwischen 12 und 16 Jahre alt sind. 40 Prozent aller Kinderarbeiter sind Mädchen.

Neben der Verschleppung in die Zwangsarbeit sind diese Kinder während der Arbeit alltäglichen Gefahren ausgesetzt. Oft beginnt ihr Arbeitstag um sechs Uhr morgens und endet erst am späten Abend, so FEP.

Während ihrer Arbeitszeit müssen Kinder teilweise mit Kettensägen hantieren, um Felder freizulegen oder mit großen Messern wie Macheten Bohnenhülsen öffnen.

Aly Diabate, der selbst zur Kinderarbeit gezwungen wurde, erzählte der Organisation FEP:
“Einige Säcke waren größer als ich. Es brauchte zwei Menschen, um einen Sack auf meinen Kopf zu hieven. Und wenn du dich nicht beeilt hast, wurdest du geschlagen.“

Die erfolgreiche Rettungsaktion von 137 Kindern ist Teil anhaltender Bemühungen der Regierung der Elfenbeinküste, Kinderarbeit, Ausbeutung und Menschenhandel zu bekämpfen.
2018 hat die Regierung dafür einen landesweiten Aktionsplan ins Leben gerufen.

Außerdem unterzeichnete Dominique Ouattara, Ehefrau des derzeitigen Präsidenten der Elfenbeinküste Alassane Ouattara und Vorsitzende des National Monitoring Committee, im Februar 2018 eine Absichtserklärung, in der sie sich verpflichtet, weitere Aufklärungsmaßnahmen zu unterstützen. Mithilfe dieser verstärkten Forschung soll das volle Ausmaß von Kinderarbeit und Ausbeutung in Westafrika besser nachvollzogen werden können.

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Elfenbeinküste: 137 Kinder vor dem Menschenhandel bewahrt

Ein Beitrag von Lerato Mogoatlhe  und  Pia Gralki