Das ist doch mal Teamwork: Indien und Deutschland tun sich zusammen, um gemeinsam den Fluss Ganges in Indien gründlich zu säubern. Wow!

Hierzu haben beide Länder jetzt eine Vereinbarung unterzeichnet, die die Zusammenarbeit schriftlich festhält. So kann Deutschland nun sein gesammeltes und wertvolles Wissen über die erfolgreiche Säuberung von Flüssen, wie zum Beispiel den Rhein und die Donau, mit Indien teilen.

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Der Ganges wird in Indien auf vielerlei Arten genutzt: als Trinkwasserquelle, als Bade- und Waschort, für die Schifffahrt, als Ort für religiöse Feste, aber auch als riesiges Abwassersystem für Mensch und Tier. Den momentanen Zustand des Ganges kann man sich also lebhaft vorstellen.

Aufgrund dieses vielseitigen Gebrauchs verschlechtert sich die Wasserqualität zusehends, selbst dann noch, wenn der Fluss wie jetzt seinen absoluten Tiefstand seit 5 Jahren erreicht hat. Städte und Dörfer, die den Ganges an beiden Flussseiten säumen, sind von den Auswirkungen am stärksten betroffen. Vielerorts kann die ‘Lebensader’ des Landes daher überhaupt nicht mehr genutzt werden.

Um dem nun entgegen zu wirken, startete die indische Regierung 2014 das Namami Gange Programm als Teil einer landesweiten Mission zur Säuberung des Ganges. Zum Auftakt des Programms holt Indien sich Rat bei anderen Ländern, unter anderem auch bei Deutschland.

Indiens Ministerium für Wasserversorgung und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) wollen dem Fluss in den kommenden drei Jahren wieder zur alten Stärke und Glanz verhelfen.

Deutschlands Rolle in der Zusammenarbeit ist es vor allem, mit wertvollem Fachwissen über die Säuberung von Flüssen weiterzuhelfen. Angefangen bei der Vorbereitung über praktische Tipps, einem effektiven Datenmanagement bis hin zu Wegen, die Öffentlichkeit in das Projekt einzubinden, will Deutschland mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Dr. Martin Ney, derzeitiger deutscher Botschafter in Indien, sagt, dass Deutschland um die Rolle und die kulturelle Bedeutung des Ganges für die indische Bevölkerung wisse und deshalb tatkräftig dabei helfen will, “Mutter Ganga” zu ihrem alten, unberührten Glanz zurückzuführen.

Shashi Shekhar, Staatssekretär am indischen Ministerium für Wasserversorgung, ist davon überzeugt, dass Deutschlands technologischer Fortschritt und Know-how helfen wird, die Reinigung des Ganges schneller voranzutreiben.

Indien wird zudem Kooperationen mit weiteren nationalen und internationalen Partnern eingehen, darunter das Nationale Programm zur städtischen Sanitärversorgung (NUSP) und das Programm für nachhaltige, umweltfreundliche Industrieproduktion (SEIP), damit der Ganges in Zukunft nicht wieder verschmutzt wird.

Die hohe kulturelle und religiöse Bedeutung und die Verbundenheit der Bevölkerung zu dem Fluss zeigen, welch’ essentielle Rolle der Fluss im Leben ganz Indiens spielt. Bleibt also zu hoffen, dass die internationalen Vereinbarungen und Kooperationen wie mit Deutschland für “Mutter Ganga” die Wende von einem stark verschmutzten hin zu einem sauberen Fluss bringt.

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Indien und Deutschland arbeiten jetzt zusammen, um Fluss Ganges zu altem Glanz zu verhelfen

Ein Beitrag von Gina Darnaud