Tadschikistan ist ein felsiges Land in Zentralasien, berühmt für prachtvolle und inspirierende Berglandschaften. Inmitten der Schönheit dieser alpinen Region und der Gletscherseen leben über fünf Millionen Menschen ein rustikales, meist von der Landwirtschaft abhängiges Leben.

Trotz des rasanten ökonomischen Aufschwungs der letzten Jahre ist die Wirtschaft Tadschikistans fragil, während die ländliche Bevölkerung weiter anwächst. Diese Faktoren tragen zu Nahrungsunsicherheit und Mangelernährung bei – ein großes Problem in armen Haushalten, speziell abseits der Städte und bei Kindern. Neben mangelhafter Weidebewirtschaftung und Bodenverschlechterung fordert die Klimakrise ihren Tribut – extreme Wetterereignisse wie Dürren, Schlammlawinen, Erdrutsche und Überschwemmungen häufen sich.

Der Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) finanziert derzeit zwei Projekte in Tadschikistan, die dem landwirtschaftlichen Sektor helfen sollen, sein volles Potential auszuschöpfen und die Auswirkungen der Klimakrise auf ländliche Gemeinden zu reduzieren. Eines davon, das Livestock and Pasture Development Project (LPDP), fokussiert sich auf die Verbesserung der Landbewirtschaftung und die Erhöhung der Produktivität.

Die Viehzucht spielt eine Schlüsselrolle in der Landwirtschaft Tadschikistans und trägt großes Potential in sich, Hunger und Nährstoffmangel entgegenzuwirken, insbesondere für die ärmere ländliche Bevölkerung, die häufig nur Zugang zu kommunalen Landflächen hat.

Doch die Landwirtschaft liefert auch Lösungen. Mit nachhaltiger Weidewirtschaft ist es möglich, einige Effekte des Klimawandels und der Umweltzerstörung nicht nur zu mildern, sondern sogar rückgängig zu machen.

Training und technische Unterstützung helfen der ländlichen Jugend und der Viehwirtschaft 

IFAD hat Kholikov Abdurahmon, einen 27-jährigen tadschikischen Bauern gefragt, wie er und seine Familie von dem Projekt profitiert haben.

Seit seinem 15. Lebensjahr ist Kholikov Bauer. Er besaß kahle, nur durch Regen bewässerte Landflächen, deren Zustand sich wegen der zunehmenden Häufigkeit von Dürren seit Jahren verschlechterte. Mithilfe von IFAD gelang es ihm, dieses Land in eine Plantage für Hagebutten und Pistazien zu verwandeln. IFAD erzählte er: “Die Hagebutten- und Pistazienbäume sind resistenter gegen Trockenheit. Wenn ihre Wurzeln tiefer in den Boden wachsen, sind sie nicht mehr auf Bewässerung durch mich angewiesen“. Neben Setzlingen und Gewächskästen ermöglichte IFAD dem Bauern eine technische Schulung, in der er lernte, wie man die Plantagen pflegt, Regenwasser einsammelt und die getrockneten Früchte verarbeitet. 

Der junge Bauer glaubt daran, dass der Umstieg seinem Haushalt bald große wirtschaftliche Vorteile bringen wird: “Mit dem höheren Einkommen durch dieses IFAD-Projekt werde ich meine Kinder gut erziehen und ihre Ernährung verbessern können. Die Vergrößerung meines Hagebutten- und Pistazienbestands erlaubt mir, meiner Familie in Zukunft ein gutes Auskommen sichern zu können.“

Durch IFAD-Projekte werden die Weidequalität verbessert und Resilienz gegen die Klimakrise aufgebaut

Wie Kholikov ist auch Mirahmadov Fathiddin in einer lokalen Vereinigung der Weidennutzer, in der sie die Unterstützung bei der Viehzucht erhalten, die IFAD den Dorfgemeinschaften bietet. Fathiddin ist Vorstand der Weidennutzervereinigung von Janovon.

Er erzählte IFAD von den Maßnahmen, die ergriffen wurden, um die Auswirkungen der Klimakrise abzumildern: “Dank der Unterstützung durch das IFAD-Projekt haben wir eine Weidennutzervereinigung gegründet, mit der wir die Weidebewirtschaftung geplant und die Verschlechterung der Weidequalität gebremst haben. Über die letzte zwei Jahre hat sich die Situation auf unseren Ländereien verbessert, wir haben produktivere und resilientere Arten von Vieh und neue Generationen von Setzlingen für den Futtermittelanbau zur Verfügung. Weil mein Haushaltseinkommen von der Landwirtschaft abhängt, werde ich außerdem durch IFAD in der Weidewirtschaft trainiert und lerne neue Methoden, um Risiken der Klimakrise für meinen Betrieb abzufangen.“

Das Projekt zur Entwicklung der Viehzucht und des Weidelands hat die Bedingungen für das Weideland der lokalen Gemeinschaften erfolgreich verbessert und gleichzeitig die Einkommen der Landwirte erhöht. In der zweiten Phase des Projekts werden insgesamt 24,2 Millionen US-Dollar (rund 21 Millionen Euro) investiert, um die Weidegemeinschaften vor der Klimakrise zu schützen. Bis 2021 sollen 38.000 Haushalte davon profitieren. 

Damit wird den Landwirt*innen genau die Unterstützung gebeten, die sie benötigen, um ihre Lebensmittel anzubauen, ihre Haushalte zu ernähren und sich resilient gegen den Auswirkungen der Klimakrise zu behaupten. Die Projekte von IFAD werden auch zukünftig einen großen Teil zur Entwicklung unserer Nahrungsmittelketten tragen. 

Die Hungerkrise auf der Welt lässt sich mit starker Unterstützung für Kleinbäuer*innen aktiv bekämpfen. Fordere hier mit uns die Politik zum Handeln auf, um Hunger weltweit zu besiegen.

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Mit Hagebutten & Pistazien – wie eine Organisation Landwirt*innen stärkt & die Umwelt schützt