"On Fire" von KC Green wurde nicht ohne Grund zum Meme einer Generation. 

Das Bild fängt das Ausmaß der Krisen ein, mit denen die Welt konfrontiert ist. Es zeigt das Gefühl der Hilflosigkeit, wenn wir Menschen ihnen gegenüber stehen und unsere widerwillige Akzeptanz des Status quo. 

The panel from KC Green's web comic strip "On Fire," became a popular online meme by 2014.


Die Welt steckt in Schwierigkeiten. Dies zu lesen, mag wenig überraschend sein. Doch konkret benannt, wird es greifbarer. Denn zum ersten Mal seit einer Generation nimmt die Zahl der Menschen, die in extremer Armut leben, zu. Die Klimakrise richtet in den am stärksten gefährdeten Ländern der Welt verheerende Schäden an und trifft die Menschen am härtesten, die am wenigsten zu ihrer Entstehung beigetragen haben. Durch Dürre verursachte Lebensmittelnotstände lassen Teile Afrikas verhungern. Kleine Inselstaaten sind durch den Anstieg des Meeresspiegels von Zerstörung bedroht, und die Bewohner*innen der ärmsten Länder sind unverhältnismäßig stark von Gesundheitskrisen und ungleichem Zugang zu Bildung betroffen.

Es gibt Geld (1000 Milliarden Euro, um genau zu sein), das zur Hilfe verwendet werden *könnte*. Aber unser globales Finanzsystem ist kaputt. Es lässt diejenigen im Stich, die es am dringendsten brauchen. Während reiche Länder leicht Milliarden aufbringen können, um ihre Gesundheitssysteme zu stärken, Pandemien zu bekämpfen, ihre Wirtschaft wieder anzukurbeln und in die Energiewende zu investieren, können arme und gefährdete Länder das nicht.

Es gibt jedoch etwas, das nur schwer zu fassen ist: Hoffnung. Wir kennen das Problem, und wir wissen auch, wie wir es lösen können. 

Deshalb startet Global Citizen “Power Our Planet”, eine ganzjährige Kampagne, die sicherstellen soll, dass arme und gefährdete Länder eine bessere finanzielle Grundlage und Zugang zu Finanzierungslösungen haben. Die ist nötig, um schneller in die so wichtigen Bildungs- und Gesundheitssysteme investieren und auf saubere Energie umsteigen zu können. Mit anderen Worten: Es geht darum, den Status quo zu verlassen und die Systeme, die eben nicht für alle funktionieren, zu ändern.

Gemeinsam mit Global Citizens und Künstler*innen aus der ganzen Welt fordern wir die Staats- und Regierungschef*innen, die multilateralen Entwicklungsbanken, Philanthrop*innen und Führungskräfte des Privatsektors auf, unsere Finanzsysteme so umzugestalten, dass sie der Situation gerecht werden, den Planeten schützen und dafür sorgen, dass jeder Mensch, egal wo er lebt, vor den schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise und der Ungleichheit geschützt ist.

Doch wie genau können die Menschen, die die Fäden in der Hand haben, das tun? Indem sie sich verpflichten, die finanziellen Mittel bereitzustellen, die darauf einzahlen, dass die globale Erderwärmung unter 1,5 Grad bleibt. Aber auch indem sie die Unterstützung für die ärmsten Länder erhöhen, damit dort gesundheitliche Ungleichheit aufgehoben, Bildung gestärkt und der Kampf gegen Armut angegangen werden kann. 

Wir werden den Aufruf von “Power Our Planet” das ganze Jahr über bei wichtigen Ereignissen wie dem G7-Gipfel im Mai, dem Gipfeltreffen für einen neuen Finanzierungspakt in Paris im Juni, dem G20-Gipfel und der UN-Generalversammlung im September sowie der COP28 im November zur Sprache bringen.

Wozu rufen wir auf? 

Die Welt steht an einem Scheideweg: Ungleichheit und Klimakrise drohen die Fortschritte einer ganzen Generation bei der Beseitigung der extremen Armut zunichte zu machen. 

Auf der Grundlage der "Bridgetown-Initiative", die von der Premierministerin von Barbados, Mia Mottley, entwickelt wurde, fordern wir im Wesentlichen nichts Geringeres als einen globalen Systemwandel, um die Bekämpfung der Klimakrise und die Beendigung der extremen Armut voranzutreiben. 

Das klingt kompliziert, läuft aber alles auf drei zentrale Ziele hinaus.

1. Reiche Länder müssen ihre Versprechen einhalten.

Erinnerst du dich daran, wie die reichen Länder vor mehr als einem Jahrzehnt eine jährliche Klimafinanzierung in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar für gefährdete Länder versprochen haben? Diese Mittel sollten jedes Jahr zwischen 2020 und 2025 bereitgestellt werden. Doch erreicht wurde es nicht.

Um es mit den Worten der Musikerinnen PinkPantheress und Ice Spice zu sagen: “Der Junge ist ein Lügner”. 

Wir haben die Quittungen aufbewahrt und es stehen immer noch 14,97 Milliarden Euro an Klimageldern aus, die im Jahr 2020 fällig gewesen wären. Es ist an der Zeit, dass die reichsten Regierungen der Welt ihre Versprechen einhalten.

Und das ist nicht das einzige gebrochene Versprechen. Die G20-Länder haben auch versprochen, 93,56 Milliarden Euro an Sonderkrediten (bekannt auch als Sonderziehungsrechte oder SZR) bereitzustellen. Diese Sonderdarlehen wurden vom Internationalen Währungsfonds (IWF) während der Corona-Pandemie ausgegeben, um einkommensschwächere Länder bei der Bewältigung der Krise zu unterstützen und in die Gesundheitsinfrastruktur und die Umstellung auf erneuerbare Energien zu investieren.  

Doch durch eine Eigenart des globalen Finanzsystems landeten die meisten dieser Sonderziehungsrechte in den Händen der reichsten Länder. Wir fordern diese Länder auf, stattdessen 93,56 Milliarden Euro an Sonderziehungsrechten an die ärmsten Länder, die sie am dringendsten benötigen, umzuverteilen. 

Und schließlich,  –  das ist eine alte, aber wichtige Forderung – fordern wir die Regierungen auf, ihre Budgets für die Auslandshilfe weiter aufzustocken, um beispielsweise in Bildung, Gesundheitsversorgung und Ernährungssicherheit zu investieren. 

2. Entwicklungsbanken müssen reformiert werden, um Mittel freizusetzen. 

Wir wissen, dass die Lösung der größten Herausforderungen der Welt nicht billig zu haben sein wird. Wir haben uns bereits damit befasst, was nötig ist, um die schon zugesagten Mittel bereitzustellen. Doch wie können wir noch mehr Mittel freisetzen? 

Das geht nur, indem wir auch die Entwicklungsbanken der Welt – wie die Weltbank und den Internationalen Währungsfonds (IWF) – auffordern, ihre Politik und Systeme zu reformieren, um noch mehr Mittel freizusetzen. 

Denn: Diese Entwicklungsbanken sitzen auf einem ziemlich großen Bündel Geld (etwa 1 Milliarde US-Dollar). Dieses Geld *könnte*, wenn sie sich reformieren würden, für so erstaunliche Dinge wie die Bekämpfung der Klimakrise und die Beendigung extremer Armut ausgegeben werden. 

Wir fordern die Entwicklungsbanken deshalb auf, den Ländern, die JETZT Zugang zu Finanzmitteln benötigen, mehr Kredite zur Verfügung zu stellen und ihre Verfahren zu reformieren, damit besser auf die Klimakrise reagiert werden kann. Zudem braucht es inmitten einer sich zuspitzenden Schuldenkrise, die Länder mit niedrigem Einkommen hart trifft, dringend Lösungen und Mechanismen zur Verhinderung weiterer Schuldenkrisen. 

Um es ganz unverblümt zu sagen: Es ist an der Zeit, das globale Finanzsystem umzukrempeln. Und zwar jetzt.

3. Die großen Umweltverschmutzer müssen ihren Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise leisten.

Es ist kaum zu glauben, aber nur 20 Unternehmen weltweit sind für ein Drittel aller Kohlenstoffemissionen verantwortlich.

Diese Gruppe von Unternehmen verursacht einen Klimanotstand, der die Zukunft der Menschheit bedroht. Obwohl sich die Firmen der verheerenden Folgen bewusst sind, bauen sie ihre Aktivitäten nur immer weiter aus. 

Es reicht. Es ist an der Zeit, dass die Privatwirtschaft in diesem größten und existenziellsten Kampf aller Zeiten ihren Beitrag leistet.  

Wir fordern die größten privaten Umweltverschmutzer auf, sich zu verpflichten, ihre Emissionen auf null zu reduzieren und neue Einnahmequellen für Klimalösungen zu schaffen. Zudem müssen wir die Regierungen auffordern, eine neue globale Solidaritätssteuer auf die größten Kohlenstoffemittenten zu erheben, um damit die Finanzierung von Klimalösungen zu unterstützen.

5 Maßnahmen, die du jetzt ergreifen kannst, um unseren Planeten mit Energie zu versorgen

1. Die Power Our Planet-Petition unterschreiben

2. Zum Start unserer “Power-Our-Planet-Kampagne” wichtige Entscheidungsträger*innen wie den Bundeskanzler antwittern

3. Eine klima- und ernährungssichere Welt fordern 

4. Eine E-Mail an Staats- und Regierungschef*innen schreiben und eine faire Welt fordern. 

5. Zeigen, wie sich die Klimakrise in deiner Heimat auswirkt. 

Wie kann ich mich sonst noch engagieren?

1. Lade die Global-Citizen-App herunter, um aktiv zu werden.

Ergreife nicht nur die oben genannten Aktionen, sondern lade dir auch unsere neu gestaltete Global-Citizen-App herunter. Dort findest du die neuesten Möglichkeiten zum helfen, kannst dich mit Gleichgesinnten vernetzen und über die neuesten Nachrichten und Entwicklungen im Bereich der sozialen und ökologischen Gerechtigkeit informiert bleiben. 

2. Informiere dich und andere über diese Themen.

Wissen ist Macht. Informiere dich über die Kampagne, warum sie wichtig ist, und erfahre mehr über die Kernthemen. Nehme dir dann 15 Minuten Zeit für ein Gespräch mit jemandem, den du kennst, um ihm oder ihr zu erzählen, was du gelernt hast. 

3. Verbreite die Nachricht in deinen sozialen Netzwerken und ermutige andere, aktiv zu werden.

Deine Stimme ist ein mächtiges Instrument – nutze sie. Du kannst uns auf Instagram,TikTok, Twitter, LinkedIn und Facebook folgen, um die neuesten Informationen über die “Power-Our-Planet-Kampagne” zu erhalten – und teile den Aufruf auch mit jedem in deinem Netzwerk.

Advocacy

Umwelt schützen

Global Citizen startet “Power Our Planet”-Kampagne. So könnt ihr euch engagieren

Ein Beitrag von Tess Lowery