Warum das wichtig ist 
Die COVID-19-Pandemie macht deutlich, was wir bereits wussten: In Krisenzeiten tragen die Ärmsten der Welt oft die Hauptlast des Leidens. Es ist daher entscheidend, dass wir Organisationen unterstützen, die eben diese Ungleichheit aus dem Weg räumen wollen und sich der Unterstützung der gefährdetsten Menschen widmen. Schließ dich Global Citizen an und werde mit uns aktiv.

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Das COVID-19-Virus unterscheidet zwar nicht zwischen Arm und Reich. Doch wie verheerend die Auswirkungen der Pandemie sind, hängt davon ab, wie gut das Gesundheitssystem eines Landes ist.

In Großbritannien haben Forscher*innen davor gewarnt, dass der “National Health Service“ – einer der größten Arbeitgeber der Welt – schnell von der Pandemie überwältigt werden könnte. Wie lässt sich also verhindern, dass das Virus ärmere Gesellschaften mit weniger guten Infrastrukturen befällt?

Hier kommt die Impfallianz Gavi ins Spiel, die vor 20 Jahren auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos gegründet wurde. Sie setzt sich dafür ein, dass die Gesundheitssysteme der ärmsten Länder der Welt gestärkt werden. Zudem stellt sie lebensrettende Impfstoffe bereit – weltweit hat sie 760 Millionen Kinder geimpft und damit mehr als 13 Millionen Todesfälle verhindert. 

Seit dem Jahr 2000 arbeitet Gavi daran, Versorgungsketten aufzubauen und zu analysieren, wie sich Ausbrüche von Krankheiten eindämmen lassen. Während die Welt einen COVID-19-Impfstoff entwickelt, ist Gavi bestens dafür gerüstet, die ärmsten Menschen der Welt in der Pandemie zu unterstützen. Die Gavi ist eine weltweit tätige öffentlich-private Partnerschaft. Derzeit stellt sie sich neu auf, um im Kampf gegen die Pandemie noch mehr Möglichkeiten zu haben. Sie hat große Pläne, ihre Mission fortzusetzen und jedes Kind zu impfen – unabhängig davon, wo es geboren wurde. 

Um dies zu erreichen – also um 1,1 Milliarden Kinder zu impfen und bis Ende 2025 22 Millionen Leben zu retten – muss sie weitere 7,5 Milliarden US-Dollar an Finanzmitteln aufbringen.

Bei einer digitalen Konferenz im Juni, die ursprünglich in London stattfinden sollte, werden Regierungen, Unternehmen und Spender Gelegenheit haben, die wichtige Arbeit der Impfallianz über die nächsten fünf Jahre zu unterstützen.

Schon jetzt bekämpft Gavi die COVID-19-Pandemie in den ärmsten Ländern der Welt auf vier Wegen.

1. Vertrauenswürdige Informationen bereitstellen

Die Impfallianz Gavi arbeitet bereits seit zwei Jahrzehnten mit Gemeinden an schwer erreichbaren Orten zusammen und hat in dieser Zeit die wertvollste Währung aufgebaut: Vertrauen. Die Beziehungen zu Familien und lokalen Mitarbeiter*innen des Gesundheitssektors auf der ganzen Welt sind unerlässlich, um die Gemeinden über Gesundheitsfragen aufklären zu können. Gavi kann ihnen verifizierte Informationen über COVID-19 vermitteln, lebensrettende Behandlungen durchführen und Erkrankungen nachverfolgen. Die entsprechenden Strukturen existieren bereits. Die Impfallianz weiß, wie sie zu benutzen sind.

2. Finanzmitteln neu verteilen

Gavi sorgt dafür, dass Gesundheitssysteme gestärkt werden – mithilfe von Zuschüssen für einkommensschwache Länder, die in die Infrastruktur investiert werden müssen. Inzwischen betrifft COVID-19 rund 60 der von der Organisation unterstützten Länder. Das Bündnis hat nun neue Maßnahmen eingeleitet, um die Gesundheits- und Impfsysteme der einkommensschwachen Länder vorzubereiten.

Gavi-Länder können nun 10 Prozent der Zuschüsse für ihr Gesundheitssystem neu zuweisen und in die Bekämpfung von COVID-19 investieren – etwa in Überwachung, den Kauf von Schutzausrüstung, den Ausbau von Testkapazitäten oder die Nachverfolgung des Virus. Zudem sucht die Impfallianz Gavi nach weiteren Möglichkeiten, um einkommensschwachen Ländern dabei zu helfen, schnell und flexibel auf das Coronavirus zu reagieren.

3. Andere Krankheiten bekämpfen

Wenn es um das Überleben geht, muss die Welt an mehreren Fronten kämpfen. Während sich die Regierungen um die Pandemie kümmern, besteht das Risiko, dass die Bekämpfung anderer Gesundheitsbedrohungen nachlässt.

Wenn das geschieht, dann sorgt vielleicht nicht COVID-19 dafür, dass die Gesundheitssysteme überlasten, aber möglicherweise andere Krankheiten, die wir derweil nicht auf dem Radar haben. Beispielsweise starben während des letzten Ebola-Ausbruchs in der Demokratischen Republik Kongo von 2018 bis 2020 2.000 Menschen. 5.000 Menschen starben an Masern – einem durch Impfung vermeidbaren Virus. Über 90 Prozent der Toten waren Kinder. Die Arbeit von Gavi ist von entscheidender Bedeutung, damit sich eine solche vermeidbare Tragödie nie mehr wiederholt.

Während der gesamten COVID-19-Pandemie wird Gavi ihre unverzichtbare Arbeit fortsetzen: in den ärmsten Ländern der Welt routinemäßige Impfungen anbieten und so den Ausbruch anderer tödlicher Krankheiten wie Masern, Cholera und Keuchhusten verhindern. 

Menschen vor anderen Krankheiten zu schützen, gegen die es Impfungen gibt, wird die Gesundheitssysteme entlasten – was entscheidend ist, damit sich das Gesundheitspersonal auf COVID-19-Fälle konzentrieren und diese wirksam behandeln kann.

4. Impfstoffe für die am stärksten gefährdeten Menschen

Erste Versuche am Menschen haben bereits begonnen, doch es wird noch mindestens 18 Monate dauern, bis ein Impfstoff gegen COVID-19 zur Verfügung steht – und würde damit der am schnellsten entwickelte Impfstoff überhaupt sein.

Doch wenn es so weit ist, wird Gavi erneut seine jahrzehntelange Erfahrung nutzen können, um für die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen der Welt Impfstoffe bereitzustellen. Die Impfallianz wird dafür sorgen, dass die Impfstoffe dorthin geliefert werden, wo sie am dringendsten gebraucht werden.

Die Impfallianz Gavi hat zugesagt, die Entwicklung und Lieferung des Impfstoffs zu unterstützen. Sie wird gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation, der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI), der Weltbank, UNICEF und anderen Partnern zusammenarbeiten, damit die Menschen, die die Impfung am dringendsten benötigen, so schnell wie möglich erhalten.

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Editorial

Armut beenden

So schützt die Impfallianz Gavi die Gefährdetsten unter uns vor COVID-19

Ein Beitrag von James Hitchings-Hales