Zum ersten Mal in der Geschichte der olympischen Spiele wird es dieses Jahr ein Team geben, das aus Menschen besteht, die nicht geschlossen ein Land repräsentieren, sondern stattdessen diese Gemeinsamkeit mitbringen: sie alle sind Flüchtlinge.

Diese Neuigkeit hat diese Woche das Internationale Olympische Komitee (IOC) mit den Worten 'Team Refugee Olympic Athletes' angekündigt.

Das IOC hatte bereits zuvor schon seine Unterstützung von Flüchtlingen demonstriert, in dem es 2 Millionen US Dollar an Sportprojekte spendete, die maßgeblich für Flüchtlinge geschaffen wurden. Zudem soll beim diesjährigen Fackellauf, der im April im antiken Olympia startet, ein Flüchtling die olympische Fackel durch ein Flüchtlingscamp in Athen tragen.

Abgesehen also von der Tatsache, dass dieses Team kein Land vertreten wird, nehmen sie jedoch wie jedes andere Team an den Spielen teil. Während der Eröffnungszeremonie, in der traditionell die Mannschaften der teilnehmenden Länder festlich in die Arena einziehen, wird das Flüchtlingsteam zwischen der olympischen Flagge und dem Gastgeberland Brasilien einlaufen. 

Flüchtlinge als Team an den weltweit größten und geschichtsträchtigsten Spielen der Welt teilnehmen zu lassen, ist ein fantastischer Weg, um die Aufmerksamkeit der Welt auf die humanitäre Krise zu lenken. 

In einer starken Mitteilung sagte IOC Präsident Thomas Bach dazu: „Indem wir ein Flüchtlings-Athletenteam bei den diesjährigen olympischen Spielen aufnehmen, wollen wir eine symbolische Nachricht an alle Flüchtlinge dieser Welt senden: Es ist egal ob man kein Land hat, für das man hier antreten kann. Es ist egal, ob man keine Flagge hat, hinter der man einmarschieren kann. Es ist egal, ob man keine Nationalhymne hat, die gespielt werden kann. Als Athlet ist jeder bei den Olympischen Spielen willkommen, ist man Teil der olympischen Flagge und der olympischen Hymne. Sie alle werden hier zuhause sein, zusammen mit den anderen 11.000 Athleten aus 206 olympischen Komitees im olympischen Dorf." 

Unter den über 20 Millionen Flüchtlingen hat das IOC 43 Profi-Athleten ausfindig machen können, die es ins Team geschafft haben. Zehn von Ihnen werden auf jeden Fall antreten. Eine, die sich ebenfalls Hoffnung macht, ist Ysra Mardini aus Syrien, Schwimmerin. Ysra schwamm drei Stunden durch eiskaltes Wasser, um die griechische Insel Lesbos zu erreichen, wo auch heute noch Tausende von Flüchtlinge darauf hoffen, ein neues Leben in Europa beginnen zu dürfen. 

Inzwischen lebt Ysra zusammen mit ihrer Schwester in Deutschland. Bei den olympischen Spielen wird sie nicht für ihr Heimatland antreten können, aber ihre Teilnahme als Mitglied des Flüchtlings-Teams kann die Welt darauf aufmerksam machen, dass die Millionen Flüchtlinge in Europa eine Chance verdient haben.

Das ICO will die finale Aufstellung des Flüchtling-Teams im Juni bekannt geben. Und trotz aller Hindernisse, die Rio rund um Olympia hat nehmen müssen, inklusive bestehender Situationen wie das Zika-Virus, ist das historische Ereignis des Flüchtling-Teams bei den olympischen Spielen durchaus ein Grund zum Feiern. 

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Historisch: Flüchtlings-Team tritt bei Olympia in Rio an

Ein Beitrag von Megha Cherian