Warum das wichtig ist
Die Corona-Pandemie führt zu Arbeitslosigkeit und Armut. Ein universelles Grundeinkommen könnte dazu beitragen, diese Probleme zu lindern und extreme Armut zu bekämpfen. Die Vereinten Nationen haben die Beseitigung extremer Armut zu ihrem obersten globalen Ziel für eine nachhaltige Entwicklung erklärt. Werde hier mit uns aktiv.

Das bedingungslose Grundeinkommen kann "das geistige Wohlbefinden, Vertrauen und die Lebenszufriedenheit" der Empfänger*innen verbessern. Das wurde in Finnland herausgefunden, wie der Guardian berichtet. In den vergangenen Wochen ist das bedingungslose Grundeinkommen als mögliche Lösung für die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie erneut auf Interesse gestoßen.

"Die Empfänger des Grundeinkommens waren mit ihrem Leben zufriedener und erfuhren weniger psychische Belastung als die Kontrollgruppe", zitiert der Guardian die Schlussfolgerung der Studie. "Sie hatten auch eine positivere Wahrnehmung ihres wirtschaftlichen Wohlergehens", heißt es weiter.

Darüber hinaus habe das bedingungslose Grundeinkommen keine negativen Auswirkungen auf Arbeitssuchende gehabt, berichtete Business Insider. Andere Grundeinkommensforscher*innen haben die Studie jedoch kritisiert und behauptet, dass das Design des Experiments schwerwiegende Mängel aufweise. 

In der Studie, die in den Jahren 2017 bis 2018 durchgeführt wurde, erhielten 2.000 zufällig ausgewählte Arbeitslose zwischen 25 und 58 Jahren laut Business Insider monatlich 600 US-Dollar.

Die Ergebnisse der Studie könnten – je nach politischem Blickwinkel – für und gegen das bedingungslose Grundeinkommen sprechen, sagte Professor Helena Blomberg-Kroll, die Leiterin der Studie, gegenüber dem Guardian. 

"Obwohl das Grundeinkommen nicht alle unsere gesundheitlichen und gesellschaftlichen Probleme lösen kann, sollten wir diskutieren, ob es in Zeiten wirtschaftlicher Not zur Lösung beitragen könnte", fügte sie hinzu.

"Ich denke, es würde Menschen in sehr unsicheren Situationen, wenn sie nicht wissen, ob sie ein Einkommen haben werden, Sicherheit bringen", sagt Minna Ylikännö von der finnischen Sozialversicherungsanstalt sowie Teilnehmerin der Studie, laut New Scientist.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sind drastisch. Die Weltbank geht davon aus, dass sie zu einem Anstieg der weltweiten Armut führen könnte – das wäre das erste Mal seit 20 Jahren. Das hat die Regierungen dazu veranlasst, das bedingungslose Grundeinkommen als einen Weg zur Linderung der wirtschaftlichen Folgen in Betracht zu ziehen.

Die spanische Regierung kündigte im April an, dass sie das bedingungslose Grundeinkommen "so bald wie möglich" einführen werde. Schottlands Erste Ministerin Nicola Sturgeon sagte, für das bedingungslose Grundeinkommen sei nun "die Zeit gekommen".

Und neben den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise gibt es noch ein anderes Problem, bei dem das bedingungslose Grundeinkommen helfen könnte: In Kanada wurde festgestellt, dass es nicht nur auf extreme Armut, sondern auch auf den Klimawandel einen positiven Einfluss hat – gleich zwei der globalen Ziele der Vereinten Nationen.

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Armut beenden

Finnland macht’s vor: Bedingungsloses Grundeinkommen verbessert das Wohlbefinden der Menschen

Ein Beitrag von Brandon Wiggins