Warum das wichtig ist
Damit der Kampf um die Gleichstellung der Geschlechter gewonnen werden kann, erfordert es auch den aktiven Einsatz von Männern. Zum Glück gibt es einige, die sich aktiv dafür aussprechen. Diese berühmten Befürworter zum Beispiel zeigen, wie es geht. Mach auch du mit und setze dich für eine gerechte Welt für alle ein.

Dank Bewegungen wie #metoo hat das Thema Gleichberechtigung der Geschlechter nicht nur an weltweiter Aufmerksamkeit gewonnen, sondern ermutigt auch immer mehr Menschen dazu, sich aktiv für eine Gleichberechtigung auszusprechen. 

Und Zuspruch und Unterstützung werden gebraucht! Denn noch ist das Ziel leider nicht erreicht. In vielen Ländern der Welt werden Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts immer noch benachteiligt – sie sind häufiger von Armut betroffen, verdienen weniger, erfahren häufiger sexuelle Gewalt und haben schlechtere Bildungschancen im Vergleich zu Jungen.

Damit sich diese Umstände langfristig wirklich ändern, ist eins unerlässich: Der Einsatz von Männern. Denn nur wenn Männer anfangen, sich öffentlich für die Gleichberechtigung von Mann und Frau auszusprechen, können auch kulturelle und traditionelle Barrieren überwunden werden. Feminismus bedeutet nämlich nicht, die einseitige Stärkung von Frauenrechten, sondern vielmehr, sich auf Augenhöhe zu begegnen.

Zum Glück gibt es zahlreiche Männer, die sich nicht davor scheuen, diese Aufgabe vor allem in der Öffentlichkeit zu übernehmen. Hier ist eine kleine Auswahl an Männern, die sich dieses Jahr besonders für die Rechte von Frauen stark gemacht haben.

1. Abiy AhmedEmbed from Getty Images

Äthiopiens Premierminister Abiy Ahmed vergab im Oktober die Hälfte aller Posten in seinem neuen Kabinett an Frauen – ein wegweisender Schritt in Richtung Gleichstellung der Geschlechter. Zum ersten Mal in der Geschichte besetzen nun Frauen einige der höchsten Sicherheitsposten des Landes.

"Unsere Ministerinnen werden das alte Sprichwort widerlegen, das besagt, dass Frauen nicht führen können", sagte Ahmed damals.

So kann politischer Fortschritt aussehen. 

2. António Guterres

Image: UN Photo/Manuel Elias

In seiner Erklärung zum Internationalen Frauentag im März forderte António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, eine Gleichberechtigung von Frauen in allen Bereichen des Lebens – im Berufsleben, in der Gesellschaft und vor dem Gesetz.

"Seit Jahrzehnten fordern Frauen Gleichberechtigung - und sie haben jedes Recht dazu “, so Guterres. "Heute rütteln sie an den Säulen des Patriarchats. Sie erzählen ihre Geschichten und stoßen wichtige und notwendige Diskussionen an."

“Geschlechtergleichheit zu erreichen und Frauen und Mädchen zu stärken, sind die noch unerledigten Aufgaben unserer Generation. Es ist an der Zeit, das zu ändern."

Aus diesem Grund müsse die Gleichberechtigung auch innerhalb der Vereinten Nationen auf allen Ebenen verwirklicht werden, betonte Guterres weiter. “Die Vereinten Nationen müssen eine Vorbildfunktion übernehmen, der sie über Jahre hinweg nicht nachgekommen sind.”

3. Benedict Cumberbatch

Image: Rick Rowell/ABC

Der britische Schauspieler und Sherlock Holmes-Darsteller Benedict Cumberbatch ist inzwischen bekannt dafür, sich für die Rechte von Frauen einzusetzen. In einem Interview im Mai dieses Jahres kritisierte er die ungerechte Bezahlung von Frauen und kündigte an, dass er keine Rollen mehr annehmen werde, wenn seine Kolleginnen in Hauptrollen nicht dasselbe verdienen wie er. Er ging noch einen Schritt weiter und forderte seine Kollegen auf, es ihm gleich zu tun.

"Seht euch die Quoten an. Fragt, was die Frauen verdienen und sagt: 'Wenn sie nicht das gleiche verdienen wie wir Männer, dann mache ich nicht mit.”

Das ist mal ein Wort. 

4. Barack Obama

Image: Official White House Photo by Pete Souza

Schon zu seiner Amtszeit setzte sich der damalige US-Präsident Obama immer wieder für die Gleichstellung von Männer und Frauen sowie für Frauenrechte ein. Bei einem Treffen mit jungen afrikanischen Führungskräften an der African Leadership Academy in Johannesburg, Südafrika, ermutigte er Frauen dazu, Führungspositionen zu übernehmen.

"Ich möchte, dass sich Frauen stärker engagieren", sagte er bei dem Treffen. "Ich lese jeden Tag Zeitung und denke nur “Brüder, was ist los mit euch? Was ist los mit uns? Wir sind gewalttätig, wir sind tyrannisch. Wir machen unseren Job nicht gut. Wenn wir mehr Frauen auf dem Kontinent stärken, wird das zu einer besseren Politik führen."

5. Justin Trudeau

Image: Ramon Haindl/Global Citizen

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau ist bekennender Feminist und setzt sich rund um den Globus für Frauenrechte ein. Bereits bei der Aufstellung seines Kabinetts im Jahr 2015, achtete er auf eine ausgeglichene Verteilung und vergab die Hälfte der Posten an Frauen. Auch in den letzten Jahren blieb er seiner feministischen Linie treu.

Anfang des Jahres legte Trudeau ein Budget vor, das ein starkes Augenmerk auf die Gleichberechtigung von Frauen und ihre Förderung in der Wirtschaft legt. Es beinhaltet unter anderem Mittel zur Reduzierung von Lohnunterschieden zwischen Männern und Frauen, eine Ausweitung des Elternurlaubs und bezahlter Vaterschaftsurlaub.  

6. Prinz Harry

Britain's Prince Harry and Meghan Markle watch a performance by a Welsh choir Cardiff Castle in Cardiff, Wales, Jan. 18, 2018.
Britain's Prince Harry and Meghan Markle watch a performance by a Welsh choir Cardiff Castle in Cardiff, Wales, Jan. 18, 2018.
Image: Ben Birchall/Pool Photo/AP

Auch Prinz Harry hat sich in den letzten Jahren zu einem regelrechten Verfechter von Frauenrechten gemausert und unterstützte in der Vergangeheit bereits die #HeForShe Initiative, eine Solidaritätskampagne, die sich für die Beendigung aller Formen von Gewalt und Diskriminierung gegenüber Frauen und Mädchen einsetzt.

"Wenn Frauen mehr Macht bekommen, verbessert es das Leben aller, die mit ihnen zu tun haben – ihre Familien, ihr Umfeld, ihre Länder. Aber es dreht sich nicht nur um Frauen, auch wir Männer müssen erkennen, welche Rolle wir spielen. Echte Männer behandeln Frauen mit Würde und geben ihnen den Respekt, den sie verdienen.“

Für ihre Hochzeit im Mai wünschten sich Prinz Harry und Herzogin Meghan Markle von ihren Gästen statt Geschenken Spenden an ausgewählte Wohltätigkeitsorganisationen. Darunter befanden sich auch Organisationen, die sich für die Stärkung von Frauen einsetzen.

7. Bill Gates

Bill Gates und seine Frau Melinda gehen im Kampf um Gleichberechtigung mit gutem Beispiel voran. Sie erzogen, laut eigenen Aussagen, ihren Sohn zum Feministen, sie sprechen sich öffentlich gegen Sexismus am Arbeitsplatz aus und setzen sich mit der 'Bill and Melinda Gates Stiftung'  unermüdlich für die Stärkung von Frauen und Mädchen rund um den Globus ein.

Allein im März dieses Jahres investierten sie erneut 170 Millionen US-Dollar (ca. 149 Millionen Euro) in die wirtschaftliche Stärkung von Frauen weltweit.

8. Eddie Vedder

Image: Jemal Countess/Getty Images for Global Citizen

Der Frontmann von Pearl Jam lässt keine Gelegenheit aus, sich für die Gleichstellung der Geschlechter einzusetzen. Sei es via Aufruf über die sozialen Medien oder über die Teilnahme an Demonstrationen, Protesten und Märschen.

Anlässlich des Internationalen Frauentags forderte die Band dieses Jahr ihre Fans auf, sich für die Rechte von Frauen und Mädchen und für ein Ende der Gewalt gegen Frauen einzusetzen.

9. Clueso und Kostja Ullman

Last but not least: Auch hierzulande machen sich Männer für die Gleichberechtigung der Geschlechter stark. So zum Beispiel Sänger Clueso und Schauspieler Kostja Ullmann.

Im Rahmen der #HeForShe Kampagne setzen die beiden sich für ein respektvolles Miteinander ein, denn „Gleichberechtigung ist auch unsere Angelegenheit“.

Für beide steht fest: “Wir gewinnen nur, wenn wir Frauen stärken.”

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Zehn Männer, die sich 2018 ganz besonders für Frauen stark gemacht haben

Ein Beitrag von Joe McCarthy  und  Carmen Singer