Wir alle merken – wir befinden uns in einer dramatischen Zeit. Zwischen all dem Doom-Scrolling und den traurigen Nachrichten, die derzeit bei uns allen wie auf Autopilot laufen, ist es wichtig, auf die eigene Gesundheit zu achten. Wenn es uns nicht gut geht, können wir wenig für die Menschen in der Ukraine tun. 

Gleichzeitig verfolgt uns das Gefühl der Hilflosigkeit, wenn wir jeden Tag die erschütternden Nachrichten aus der Ukraine und von Flüchtenden erhalten. Doch auch wir können etwas tun – unsere Antwort ist Menschlichkeit. Wir fordern jetzt von Politik und Wirtschaft massiv in die humanitären Hilfe zu investieren, denn die Zivilbevölkerung muss geschützt werden. Wir haben dazu einen Artikel mit unserer Community geteilt, der verschiedene Möglichkeiten aufzeigt, um den Menschen in der Ukraine zu helfen. Zu unserer Freude sind viele Global Citizens bereits aktiv geworden und teilen ihre Ängste und Hoffnungen mit uns.

Gleichzeitig gibt es in dieser schweren Zeit Dinge, die uns Hoffnung machen und die uns an Solidarität und Menschlichkeit erinnern. Wir haben hier einige gesammelt:

Proteste auf der ganzen Welt – auch in Russland

Die schiere Masse an Menschen, die auf die Straßen der Welt gehen, um für den Frieden zu demonstrieren, ist unglaublich und berührt uns sehr. Von Tokio, London, Berlin bis nach Tel Aviv – alle bekunden ihre Solidarität zur Ukraine. 

Proteste in Russland wie in St. Petersburg, Jekaterinburg, Krasnodar und Nischni Nowgorod zeigen, wie sehr sich die Menschen gegen ihre eigene Regierung und den Krieg auflehnen – besonders in Anbetracht der möglichen Konsequenzen. Es gab bereits mehr als 6.000 Festnahmen und russische Behörden warnen eindringlich vor der Teilnahme an Kundgebungen. Ukraines Präsident Selenskyj bedankte sich kürzlich für diesen Akt der Solidarität in der russischen Bevölkerung.

Doch auch viele russische Künstler*innen haben ihre Stimme gegen die Invasion Russlands erhoben, unter anderem der Rapper Oxxxymiron, der seine Konzerte in Moskau absagte. Auch die Rap-Gruppe Kasta, Pussy Riot und Noize MC bezogen Stellung zum Krieg.

Zudem positionieren sich viele russische Wissenschaftler*innen in einem offenen Brief gegen die Invasion der russischen Regierung in die Ukraine. 

Unternehmen & Organisationen bieten Unterstützung an

Der spanisch-amerikanische Starkoch José Andrés hat mit seiner Organisation World Central Kitchen an der Grenze zur Ukraine eine mobile Küche aufgebaut, um für Geflüchtete zu kochen. Bereits nach dem Erdbeben in Haiti 2010 hat er sich für Menschen in Not eingesetzt und würde dafür sogar für den Friedensnobelpreis nominiert. Jetzt empfängt er Flüchtende in den Grenzgebieten Rumänien, Polen, Ungarn und Moldawien und bereitet warme Mahlzeiten vor. Andrés hat bereits jetzt gesagt, dass die Organisation weiterhin an den Grenzen im Einsatz bleibe, sollte der Krieg anhalten.

Eine rumänische Organisation namens Casa lui Patrocle hilft Flüchtenden, gemeinsam mit ihren Haustieren die Grenzen zu überschreiten, damit auch diese Lebewesen in Sicherheit gebracht werden können. Auch Polen und die Slowakei erlauben die Einreise von Ukrainer*innen mit ihren vierbeinigen Begleitern, auch ohne tierärztliche Papiere. Viele Tierpfleger*innen bleiben im Land, um sich um die Tiere zu kümmern. Auf der Seite von The Dodo gibt es weitere Hinweise dazu, wie Tieren in der Ukraine geholfen werden kann. 

Die deutsche Telekom und Vodafone haben sich dazu entschieden, Anrufe und SMS in die Ukraine aktuell kostenfrei zu stellen, damit Menschen mit ihren Angehörigen vor Ort kommunizieren und ihnen zu einer möglichen Flucht verhelfen können. Roaming-Gebühren entfallen ebenso. 

Beim Magazin Katapult haben sich 20 Mitarbeitende freiwillig dazu entschieden, auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten, sodass 20 Mitarbeitende aus der Ukraine eingestellt werden können. Damit einher geht die Gründung der neuen Zeitung Katapult Ukraine. Mit einem Abo kannst du ihre Berichterstattung unterstützen. 

Die Wohnungsvermietungsplattform Airbnb bietet Flüchtenden kostenlose Unterbringungen an. So konnten bis zu 100.000 Flüchtende bereits vorübergehend in Wohnungen übernachten, ohne zahlen zu müssen. Zudem wird das Unternehmen mit anderen Agenturen zusammenarbeiten, um ukrainische Geflüchtete auf der ganzen Welt unterzubringen. 

Auch viele andere Unternehmen melden sich auf ihren sozialen Medien zu Wort und nehmen Stellung zum Krieg, so unter anderem Startups for Tomorrow, Armed Angels oder The Makery, um ihre Solidarität zu bekunden und ihren Gefühlen Raum zu geben. The Makery hat zudem in ihren sozialen Medien auch Links zu hilfreichen Ressourcen zur Verfügung gestellt.

Seit der Invasion in die Ukraine hat das Land umgerechnet mehr als zwölf Millionen Euro an Spenden in Kryptowährungen erhalten, unter anderem in Bitcoin und Etherum. Nach einem Aufruf der ukrainischen Regierung am Samstag über Twitter gab es über 4.000 Transaktionen von anonymen Spender*innen.  

Auch Karneval geht solidarisch

Die Jeck*innen haben mit Einschränkungen aufgrund des Krieges in Europa und der anhaltenden COVID-19-Pandemie die fünfte Jahreszeit gefeiert, doch auch bei dieser Veranstaltung an die derzeitige Situation gedacht. Eine Bäckerei aus Böblingen verkauft derzeit “Ukrainer” anstatt Berliner und spendet die Einnahmen an die Nothilfe der Caritas. 

All diese kleinen und großen Aktionen zeigen, wie wichtig Menschlichkeit in Zeiten von Krieg ist und wie sehr kleine Hoffnungsschimmer in dieser Situation helfen können. 

Der Krieg ist leider immer noch in vollem Gange. Genau deswegen bitten wir dich, auch weiterhin mit uns aktiv zu werden und für Frieden, Gerechtigkeit und eine faire Welt einzustehen. 

News

Armut beenden

Dinge, die uns gerade Hoffnung machen

Ein Beitrag von Nora Holz  und  Tess Lowery