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Durch menschliches Eingreifen in die Natur wie etwa die Abholzung von Wäldern ist es wahrscheinlicher geworden, dass Erreger wie etwa das Coronavirus von Tieren auch auf den Menschen überspringen und Pandemien auslösen, schreibt der Guardian.

Dennoch nahm die Abholzung in den vergangenen Jahren enorm zu.  Das bedroht unzählige Arten und zerstört bedeutsame Ökosysteme.

Einige Wissenschaftler*innen glauben, dass wir aufgrund der Pandemie nun endlich mehr Wert auf die Gesundheit des Planeten legen werden, um Krisen im Bereich der menschlichen Gesundheit zu verhindern.

“Ich hoffe, dass diese schreckliche Tragödie auch ein positives Ergebnis mit sich bringen wird: die Erkenntnis, dass unser Umgang mit Wäldern mit unserem eigenen Wohlergehen zusammenhängt”, sagte Tierra Smiley Evans, Epidemiologin an der Universität von Kalifornien, gegenüber dem Guardian. “Das hat tatsächlich Auswirkungen auf unsere Gesundheit, es beeinflusst nicht nur Wildtiere oder die Umwelt.”

Was die Coronavirus-Pandemie mit Abholzung zu tun hat 

Der Grund für die erhöhte Pandemie-Wahrscheinlichkeit: Wenn die natürlichen Lebensräume der Wildtiere schrumpfen, sind verschiedene Arten gezwungen, mehr miteinander zu interagieren. So kommt es eher zu einer Mutation des Virus zwischen den Arten.

“Das Problem ist: Wenn man verschiedene Arten, die von Natur aus nicht viel miteinander zu tun haben, in die gleiche Umgebung bringt, können Virusmutationen auf andere Arten überspringen”, sagte Alessandra Nava vom Forschungszentrum Biobank mit Sitz in Manaus gegenüber dem Guardian.

Zu allem Überfluss könnten Wildtiere sogar gezwungen sein, in Gebiete zu wandern, die stärker von Menschen bewohnt sind. “Da der natürliche Lebensraum kleiner wird, kommen Wildtiere in engeren Kontakt mit den Menschen”, sagte Dr. Christine Johnson von der University of California, Davis, gegenüber den BBC News.

Das Center for Desease Control and Prävention berichtet, dass drei von vier neuen oder künftig auftretenden Infektionskrankheiten von Tieren stammen. Sechs von zehn bekannten Infektionskrankheiten beim Menschen könnten ebenfalls von Tieren stammen.

Vor dem Coronavirus wurde schon vor Jahren gewarnt

Covid-19 hat laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) seinen Ursprung bei Fledermäusen. Doch es ist unklar, wie oder durch welche Tiere die Krankheit dann auf den Menschen übertragen wurde. Roger Frutos, Spezialist für Infektionskrankheiten an der Universität Montpellier, warnte gemeinsam mit anderen Studienautor*innen schon 2018, dass von Fledermäusen die Gefahr eines neuartigen Coronavirus ausgehen könnte. Die Studie betonte einen Zusammenhang zwischen Umweltveränderungen und dem Virus.

“Wenn Sie Bäume fällen und den Wald abholzen, zerstören Sie die natürliche Umgebung einiger Arten”, sagte er gegenüber CNBC. “Aber die Arten verschwinden ja nicht einfach.”

“Wir schaffen stattdessen einen Flickenteppich, ein Mosaik ihres Lebensraumes, der näher an unserem liegt. Doch Häuser ziehen beispielsweise Insekten an und in Scheunen können sich Fledermäuse einnisten”, fügte er hinzu.

Nach Angaben des World Wildlife Fund (WWF) wird jede Minute ein Stück Wald zerstört, das so groß ist wie 27 Fußballfelder. Die Entwaldung hat sich gerade in den vergangenen fünf Jahren verschlimmert. Das ist ein großes Problem für den Amazonas-Regenwald – einem Hauptschauplatz der Artenvielfalt. Laut WWF ist er in den vergangenen 50 Jahren um 17 Prozent geschrumpft – und die Entwaldung in Brasilien nimmt weiter zu.

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Wie die Abholzung von Wäldern das Risiko von Pandemien erhöht

Ein Beitrag von Brandon Wiggins