Warum das wichtig ist
Global Goal Nummer drei dreht sich um Gesundheit und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung für alle, überall. Doch die COVID-19-Pandemie gefährdet das Erreichen dieses Ziels enorm. Millionen Menschen sind an dem Virus gestorben. Werde mit uns aktiv, damit alle Menschen Zugang zu einer ausreichenden Gesundheitsversorgung erhalten. 


Nach wie vor steht die Welt vor der Herausforderung, die COVID-19-Pandemie zu bekämpfen. Dabei sind einige Länder erfolgreicher als andere. Eine kürzlich durchgeführte Analyse hat ergeben, wer die Vorreiter sind. 

Der COVID-19 Global Response Index zeigt, welche politischen und finanziellen Maßnahmen wo ergriffen wurden, welche Richtlinien gelten und wie es vor Ort um die Infektions- und Todesfälle steht. Länder, die aktuell noch größere Schwierigkeiten mit der Pandemie haben, können sich die erfolgreicheren Länder dadurch zum Vorbild nehmen, etwa in Bezug auf Prävention oder Nachverfolgung von Fällen.

Hier ist eine Liste der fünf Länder, deren Maßnahmen gegen das Coronavirus besonders effektiv waren:

1. Neuseeland 

Neuseeland steht laut dem Global Response Index beim Kampf gegen das Coronavirus auf Platz eins. DerGeneraldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, lobte das Land für seinen Umgang mit der Pandemie. Am 10. September hatte das Land nur 1.401 Fälle sowie 22 Todesfälle gemeldet. 

Nur drei Tage nachdem die WHO am 30. Januar das Coronavirus zum weltweiten Gesundheitsnotfall erklärt hatte, ergriff das Land umfassendeMaßnahmen.

In den darauffolgenden Wochen orientierte sich Neuseeland an Ratschlägen von Gesundheitsexpert*innen und den nach und nach verfügbaren Informationen. Am 26. März verkündete die Regierung einen Lockdown unter Alarmstufe vier. Das bedeutet: Das ganze Land, mit Ausnahme einiger wichtiger Berufe, war zur Quarantäne verpflichtet. Fünf Wochen später verkündete Neuseeland, zur Alarmstufe drei zurückzukehren.

Am 8. Juni, 103 Tage nach dem ersten COVID-19-Fall, hob Neuseeland die Beschränkungen auf und erklärte das Land als Coronavirus-frei.

2. Senegal

Trotz eines nicht besonders verlässlichen und ausgebauten Gesundheitssystems steht der Senegal laut Global Response Index auf Platz zwei, wenn es um die Pandemiebekämpfung geht. Das Land hat weniger als 14.000 Fälle und nur 284 Todesfälle zu verzeichnen.

Dr. Abdoulaye Bousso, Direktor des senegalesischen Health Emergency Operation Center, erklärte, dass die Regierung sofort Notfallpläne erarbeitete, nachdem die WHO das Coronavirus Ende Januar zum internationalen Gesundheitsnotfall erklärte.

Der Senegal bestätigte am2. März als viertes afrikanisches Land den ersten COVID-19-Fall. Das Land verhängte rasch eine Ausgangssperre und schränkte alle Inlandsreisen ein, um eine interne Ausbreitung zu verzögern.

Durch den Einsatz mobiler Labors konnte das Land die Testkapazität erhöhen. Zu vielen COVID-19-Tests gab es innerhalb von 24 Stunden Ergebnisse, wie USA Today berichtete. Um Erkrankte zu isolieren wurden Hotels in Quarantäneeinheiten umgewandelt.

2014 gab es einen Ebola-Ausbruch im Senegal. Judd Devermont, Direktor des Afrika-Programms am Zentrum für strategische und internationale Studien erklärte, damit habe das Land eine “Blaupause” für den Umgang mit dem Coronavirus erhalten. Dank seiner Strategie ist der Senegal eines der am wenigsten betroffenen Länder des afrikanischen Kontinents.

3. Island

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Island war in der Lage, COVID-19 ohne die Schließungen und Lockdowns zu bekämpfen, die es in vielen europäischen Ländern gab. Das Land meldete bisher 2.107 Fälle und 10 Todesfälle

Den ersten COVID-19-Fall in Island gab es am 28. Februar, nachdem ein Isländer aus Italien zurückgekehrt war. Doch schon einen Monat zuvor hatten isländische Krankenhäuser damit begonnen, Menschen, die aus dem Ausland ankamen, zu testen. Zudem waren alle, die sich an einem Virus-Hotspot aufgehalten hatten, zur Quarantäne verpflichtet.

Innerhalb von sechs Wochen wurden in Island somit fast 50.000 Personen getestet. Das entspricht mehr als 13 Prozent der Bevölkerung. Dank der Hilfe des isländischen Genetik- und Pharmaunternehmens deCODE verfügt Island über mehr Testkapazitäten als jedes andere Land der Welt.

“Vorbereitung ist enorm wichtig. Es scheint mir, dass in vielen Ländern, deren Kampf gegen COVID-19 nicht so erfolgreich ist, vielleicht nicht viel Vorbereitung stattgefunden hat”, sagte der isländische Chefepidemiologe Þórólfur Guðnason gegenüber der Iceland Review.

4. Dänemark

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Am 12. März informierte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen das Land über den Lockdown. Somit war Dänemark eines der ersten europäischen Länder mit derartigen Schließungen und Beschränkungen.

Dass das Land die Maßnahme schon so früh eingesetzt hatte, führte dazu, dass es am 17. April auch als erstes Land den Lockdown wieder beenden konnte. Grundschulen waren somit nur einen Monat geschlossen. Die Wiedereröffnung von Restaurants, Geschäfte und Friseursalons folgte kurz darauf.
Nach Ende der Schließungen startete eine breit angelegte Testinitiative des Gesundheitsministeriums. In weniger als einer Woche waren fünf Testzelte einsatzbereit, elf weitere befanden sich im Aufbau.

In Dänemark gibt es einen universellen Zugang zu Gesundheitsversorgung. 85 Prozent der Kosten trägt das Land. Die Struktur der Kliniken ist somit stark zentralisiert. Der Vorteil während der Pandemie: Die Strategie im medizinischen Bereich konnte schnell und unkompliziert umgesetzt werden. Beispielsweise wurden Medizinstudenten und Ärzte im Ruhestand um Unterstützung gebeten.

Nach dem anfänglichen Erfolg erlitt Dänemark im August einen Rückfall. Dennoch verzeichnet das Land nur 16.985 Fälle und 624. Todesfälle.

5. Saudi-Arabien

Auch Saudi-Arabien begann schon sehr früh, die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Die Testkapazitäten des Landes sind begrenzt. Dennoch war es möglich, die Infektionszahlen gering zu halten. Insgesamt gab es bisher 315.722 Fälle und 3.897 Todesfälle.

Millionen von Menschen aus der ganzen Welt pilgern jedes Jahr nach Mekka, einem heiligen Ort im Islam. Am 28. Februar verbot die Regierung die Einreise aus COVID-19-Hotspots, auch, wenn es sich um eine Reise aus religiösen Gründen handelte. 

Am4. März wurden die beiden Moscheen auf dem Gelände geschlossen und die Pilgerfahrten ganz ausgesetzt. Kurz darauf wurden auch die restlichen Moscheen des Landes geschlossen. Die Menschen wurden aufgefordert, stattdessen täglich zu Hause zu beten.

Laut Global Media Insight ist Saudi-Arabien das Land mit der weltweit größten Anzahl von Social-Media-Nutzer*innen. Die Regierung nutzte dies als Instrument. Online-Kampagnen über das Tragen von Masken, #socialdistancing und #flattenthecurve überfluteten Plattformen wie Twitter.

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Ein Beitrag von Sophie Partridge-Hicks