By Sebastien Malo

SAN FRANCISCO, Sept 12 (Thomson Reuters Foundation) – Die extrovertierte Bürgermeisterin von Kapstadt, bekannt für ihren Erfolg, die Stadt kürzlich vor einer katastrophale Wasserkrise bewahrt zu haben, will es noch einmal wissen. Bevor sie ihr Amt verlässt, wolle sie noch einen großen Sieg einfahren im Kampf gegen den Klimawandel – und den CO2-Ausstoß durch den Verkehr deutlich reduzieren.

Laut Patricia de Lille könne Südafrikas zweitgrößte Stadt die Treibhausgase reduzieren, indem sie preisgünstige Wohnungen für einkommensschwache Bürger auf unbebauten und stadtnahen Grundstücken baue, die seit Apartheits-Zeiten unbebaut sind.

Das wäre eine einzigartige Lösung ist tief mit der grausamen Geschichte des Landes verbunden.

Die Grundstücke sind ein Relikt aus Apartheid-Zeiten und dienten einst dazu, die weiße Minderheit von der mehrheitlich schwarzen Bevölkerung zu schützen und abzutrennen. Von 1948 bis Anfang der 90er Jahre bestimmte die Apartheid, die Rassentrennung, das Leben in Südafrika.

"Es ist wertvolles Land und liegt nahe am Verkehr", erklärte Patricia de Lille im September am Rande des Klimagipfels in San Francisco.

Durch ihrem Plan, günstigen Wohnraum auf fünf städtischen Grundstücken zu errichten, wird es den Menschen ermöglicht, näher an ihrem Arbeitsplatz in der Innenstadt zu wohnen, wodurch der Verkehr reduziert und der Kohlendioxidausstoß verringert wird.

“Wir benutzen diese Grundstücke, die der Stadt gehören, für eine verkehrs-orientiere Entwicklung”, sagt de Lille und fügt hinzu, dass der Verkehr in Kapstadt für etwa 70 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich ist.

Eine verkehrsorientierte Stadtplanung sei demnach ein wichtiges Instrument, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, erklärte sie.

"Um den CO2-Ausstoß zu reduzieren, müssen wir uns mit der räumlichen Planung der Stadt beschäftigen", sagte de Lille.

Ihr Plan wurde zwar 2016 von der Regierung in Kapstadts verabschiedet, sei aber noch nicht umgesetzt worden, betonte sie. De Lille, eine ehemalige Anti-Apartheid-Militante, die nach erbitterten Streitereien innerhalb ihrer politischen Partei als Bürgermeister von Kapstadt bekannt gab, von ihrem Amt zurückzutreten, sagte, der Plan müsse "umgesetzt werden".

"Wenn dies nicht geschieht, werde ich die erste Person sein, die protestiert. Und ich werde die Massen mobilisieren", bekräftigte sie.

"Es ist in meinen Augen eine gute Gelegenheit, die Integration der Stadt voranzutreiben und farbige Menschen näher an die Stadt zu bringen."

Die Bürgermeisterin De Lille, die seit 2011 im Amt ist, erfreut sich einer großen öffentlichen Beliebtheit. Ihr Rücktritt wird zum 31. Oktober 2018 wirksam.

Ihr gelang es Mitte des Jahres die Metropole vor dem Austrocknen zu bewahren und den gefürchteten "Day Zero", den Tag, an dem kein Tropfen Wasser mehr durch die Leitungen fließt, zu vermeiden. Schuld war die schlimmste Dürre seit mehr als 100 Jahren, nachdem mehr als drei Jahre kaum Regen gefallen war.  

De Lille sprach auf dem Global Climate Action Summit, einer dreitägigen Veranstaltung, an der rund 4.500 Delegierte aus Stadt- und Regionalregierungen aus aller Welt teilnahmen.

(Ein Beitrag von Sebastien Malo @sebastienmalo. Überarbeitet von Jared Ferrie. Bitte die 'Thomson Reuters Foundation' als Quelle angeben, wenn dieser Artikel zitiert/ geteilt wird. Die Thomson Reuters Foundation liefert Beiträge über humanitäre Hilfe, Frauenrechte, Menschenhandel, Klimawandel und vieles mehr auf news.trust.org.)

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