Aufzuwachsen ist nicht immer einfach. Vor allem junge Menschen sehen sich oft mit Schwierigkeiten konfrontiert, einen guten Job zu finden. Das ist sicherlich zu einem gewissen Grad überall auf der Welt gleich. Nichtsdestotrotz wage ich die Behauptung, dass es in Ländern wie Bangladesch für einige junge Menschen noch mal besonders schwierig ist, vor allem wenn ihnen der Zugang zu Bildung verweigert wird und viele von ihnen weder richtig lesen noch schreiben können.
Tja, und muss ich an dieser Stelle noch erwähnen dass Mädchen es in diesen Ländern noch eine Ecke schwieriger haben? Hier ist es nicht nur die fehlende Schulbildung, sondern die Tatsache, dass Mädchen und Frauen nicht immer als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft angesehen werden.

Aber der Fortschritt treibt auch in Bangladesch seine Knospen und einige Innovationen zeigen, dass sich Einstellungen und Traditionen in den Köpfen der Menschen durchaus ändern können. Hier ist eine dieser großartigen Geschichten!

In dem Video lernen wir eine Gruppe fantastischer Mädchen aus Bangladesch kennen, die dank einer Kooperation zwischen der 'International Labour Organization' (ILO), der Regierung in Bangladesch und der Europäischen Union an einem tollen Programm teilnehmen können, dass junge Menschen - und ganz speziell Mädchen- in einem Beruf fördert, der vormals nicht unbedingt für Frauen zugänglich war. Jawohl, diese junge Mädchen lernen, Motorräder zu bauen und zu reparieren!

Okay, das Programm wendet sich auch an Jungs (das muss man fairerweise mal sagen), aber das Tolle ist, dass das Programm auch Schüler mit Schwächen in Lesen und Rechnen aufnimmt und dieses mit praktischem Training kombiniert, um somit eine einheitliche Ausbildung anzubieten.

Eine der Auszubildenden, Khadija, erklärt: „Als wir angefangen haben, haben die Menschen erst daran gezweifelt dass wir Mädchen das können. Aber die Mädchen beweisen, dass sie definitiv dazu fähig sind. Es ist also nicht nur eine Schule für Jungs. Die gibt es hier auch, aber wir arbeiten alle gemeinsam." Und dann fügt Khadija noch hinzu: „Wir haben mit der Arbeit angefangen und nach und nach wurden wir immer besser. Als Kunden dann gesehen haben, dass wir Motorräder genauso gut reparieren können und alles drum herum auch, haben sie aufgehört an uns zu zweifeln."

Ich finde, dass ist ein fantastischer Schritt vorwärts und es sind Wegbereiter wie diese Mädchen und Programme, die dazu beitragen, dass Mädchen und Jungs nicht nur eine gerechte Chance auf ein selbstbestimmtes Leben haben, sondern dass unsere Gesellschaft überall auf der Welt Stück für Stück gerechter wird. Weiter so!

Editorial

Gerechtigkeit fordern

Bangladesch: wer sagt, Mädchen können keine Motorräder reparieren?

Ein Beitrag von Michael Wilson