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Australien kündigt ein Verbot des inländischen Handels mit Elfenbein und Horn an. Diese Entscheidung soll der illegalen Wilderei ein Ende bereiten und die Zukunft gefährdeter Arten wie Elefanten und Nashörner sichern.

Die australische Umweltministerin Sussan Ley verkündete das historische Vorhaben während einer Zusammenkunft zum Washingtoner Artenschutzübereinkommen in Genf.

“Australien unterstreicht (…) damit offiziell unsere Absicht, den inländischen Handel mit Elfenbein und Horn zu beenden“, sagte Ley in ihrer Erklärung. “Ich werde mich im November mit nationalen Umweltminister*innen treffen und sicherstellen, dass die nötigen Schritte unternommen werden, um das Verbot (...) im Rechtssystem zu verankern.“

Der Import von Elfenbein ist in Australien bereits seit 1990 verboten. Auf nationaler Ebene blieb der Kauf und Verkauf der begehrten Sammlerstücke jedoch weiterhin legal.  

Tierschutzaktivist*innen prangern an, dass der bisher tolerierte Handel mit Elfenbein im Inland die Wilderei von Elefanten im Ausland begünstigte. Sie erklären, dass bei den in Australien in großen Mengen gehandelten Gegenständen aus Elfenbein oft der Nachweis fehlt, ob es sich bei ihnen tatsächlich um Antiquitäten handelt. Ohne ein solches Zertifikat kann nicht ausgeschlossen werden, dass illegale Wilderei im Spiel war.

Die ehemalige australische Senatorin Lisa Singh setzt sich schon seit Langem für strengere Gesetze für den Handel mit Elfenbein ein.

Laut Singh ist es offensichtlich, dass Wilderer Australien als “Hintertür“ für ihren illegalen Bezug von Stoßzähnen und Hörnern nutzen, um sie an wohlhabende Kunstsammler*innen zu verkaufen.

“Solange dieser Handel Bestand hat, werden wir sehen, dass die Jagd auf Elefanten und Nashörner in anderen Teilen der Welt weitergeht“, sagte sie laut der Nachrichtenagentur ABC. “Allein in den vergangenen zehn Jahren mussten australische Behörden 322 importierte und 79 exportierte Elfenbeingegenstände konfiszieren.“

Anfang 2018 forderte Singh die Einberufung einer parlamentarischen Untersuchungskommission. Diese überwacht seitdem den Handel mit Elfenbein und Horn im Inland.

Jedes Jahr werden laut der Tierschutzorganisation "International Fund for Animal Welfare" (kurz IFAW) über 50.000 Elefanten und 1.000 Nashörner bei der Jagd auf ihr begehrtes Elfenbein und Horn getötet.

Eine besonders hohe Nachfrage nach Sammlerstücken aus diesen Materialien weisen Länder wie China und Vietnam auf. Hier gelten sie als Status- und Luxussymbol, da Elfenbein und Horn fälschlicherweise eine heilende, medizinische Wirkung nachgesagt wird.

Der Bericht des parlamentarischen Untersuchungsausschuss wurde vergangenen September veröffentlicht und forderte die Regierung Australiens auf, den inländischen Handel mit Elfenbein und Horn endgültig zu stoppen.

In ihrem Bericht schlägt die Kommission einige Ausnahmen für dieses Verbot vor. So sollen Instrumente, die weniger als 20 Prozent Elfenbein enthalten und vor 1975 hergestellt wurden, weiterhin gehandelt werden dürfen. Zudem soll der Austausch zwischen Museen und der Handel von Gegenständen, die von “historischem Wert oder als besonders selten” gelten, legal bleiben.

Die genauen Konditionen des Gesetzentwurfs müssen noch ausgehandelt werden. Zum jetzigen Stand scheint es jedoch wahrscheinlich, dass die australische Regierung den Empfehlungen der Untersuchungskommission folgen wird.

Editorial

Umwelt schützen

Gewinn für den Artenschutz: Australien verbietet Handel mit Elfenbein und Horn

Ein Beitrag von Madeleine Keck  und  Pia Gralki