12 Bilder, die eindrucksvoll zeigen, wie Mädchen weltweit aufwachsen

Autor*innen:
Carmen Singer, Olivia Kestin und Leah Rodriguez

Anja Niedringhaus/AP

Warum das wichtig ist
Frauen auf der ganzen Welt werden aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert, sexuell missbraucht und haben keinen Zugang zu Bildung. Fotografinnen der amerikanischen Nachrichten- und Presseagentur American Press, zeigen in ihrem Foto-Essay "Growing Up Female, Across the Globe" Ausschnitte aus dem Leben von Mädchen und fordern Unterstützung im Kampf für die Gleichstellung der Geschlechter. Setze auch du dich für Frauen- und Mädchenrechte ein.

Mädchen können überall mit sexueller Gewalt und geschlechtsspezifischer Diskriminierung in Kontakt kommen – egal, ob in Kutupalong, Bangladesch, dem größten Flüchtlingslager der Welt, oder auf den Straßen von Berlin. Sie können aber auch dieselben Freuden teilen, zum Beispiel die Freude am Lachen mit Freunden oder die Freude am Verkleiden.

In einem neuen Foto-Essay der Associated Press (AP), halten Fotografinnen genau diese Unterschiede und Ähnlichkeiten fest. Die Bilder wurden im Zeitraum von 2006 bis 2018 aufgenommen und am 11. Oktober, dem Weltmädchentag, veröffentlicht.

"Growing Up Female, Across the Globe" ist ein Beweis dafür, dass sich die Gesellschaft in die richtige Richtung bewegt, um ein sichereres Umfeld für junge Mädchen zu schaffen. In einigen wenigen Ländern setzt sich zunehmend die Gleichstellung der Geschlechter durch. Dank besserer Gesundheitsversorgung, besserer Ernährung und besserem Zugang zu Bildung, ergeht es Mädchen heute besser als ihren Müttern und Großmüttern.

Es muss aber mehr getan werden, damit junge Mädchen zur Schule gehen und sie vor Gewalt, ungewollten Schwangerschaften und Zwangsheiraten geschützt werden.

Save the Children zufolge werden bis 2030 rund 134 Millionen Mädchen zwangsverheiratet sein, wenn keine dringenden Maßnahmen ergriffen werden.

Im Durchschnitt wird eine von drei Frauen im Laufe ihres Lebens körperlich oder sexuell missbraucht. Obwohl sexuelle Übergriffe überall stattfinden, trifft es besonders Frauen aus einkommensschwachen Gemeinden besonders stark.

"Armut, Gewalt und kulturelle Traditionen unterdrücken Millionen von Mädchen weltweit", sagte Stephanie Sinclair, Fotojournalistin, Aktivistin und Gründerin der "Too Young to Wed" Kampagne, die sich für die Rechte von Mädchen und ein Ende von Kinderehen einsetzt. "Wir kämpfen immer noch dafür, dass Mädchen für mehr als ihren Körper geschätzt werden – nicht nur für ihre Sexualität, ihre Fruchtbarkeit und ihre Arbeit."

98 Millionen jungen Mädchen weltweit ist der Zugang zur Schule verwehrt. Sie sind dadurch besonders gefährdet, zwangsverheiratet zu werden. 214 Millionen Frauen, die eine Schwangerschaft vermeiden wollen, haben keinen Zugang zu modernen Verhütungsmitteln.

Hier sind 12 Bilder, die das alltägliche Leben von Mädchen auf der ganzen Welt zeigen. Sie halten die Unschuld, Schönheit, Herausforderung und Hoffnung junger Mädchen fest. Alle Bilder wurden von Fotografinnen von AP aufgenommen.

Sierra Leone

In this photo taken in 2016, Baby Seibureh, 17, and Claude Seibureh, 48, of Freetown, were married during the Ebola crisis. Because of her small stature, Baby needed a cesarean section to safely give birth to their son, Joseph. While child marriage is a critical issue in both crisis and stable contexts, child marriage is rising at alarming rates in humanitarian settings.
Image: Stephanie Sinclair/Too Young to Wed/AP

Dieses Bild wurde im Jahr 2016 aufgenommen und zeigt Baby Seibureh, 17, und Claude Seibureh, 48, aus Freetown. Sie wurden während der Ebola-Epidemie verheiratet. Wegen ihrer kleinen Statur, benötigte Baby einen Kaiserschnitt, um ihren Sohn Joseph zur Welt zu bringen. Obwohl Kinderehen sowohl in Krisensituationen als auch in stabilen Kontexten ein Problem sind, steigt die Zahl der Kinderehen in humanitären Einrichtungen in alarmierendem Maße.

Afghanistan

In this April 7, 2013, file photo, an Afghan girl tries to peer through the holes of her burqa as she plays with other children in the old town of Kabul, Afghanistan.
Image: Anja Niedringhaus/AP

In Afghanistan ist in den letzten zehn Jahren die Anzahl der Kinderehen um 10 Prozent gesunken. Dieses Bild, aufgenommen am 7. April 2013, zeigt wie ein Kind durch eine Burka späht, während es mit anderen Kindern in Kabul spielt.

Tansania

In this Aug. 27, 2012 photo, Janet Jotham braids the hair of her daughter Lucia Jotham, 8, during a visit to see her two children living at the Kabanga Protectorate Center in Kabanga, Tanzania.
Image: Jacquelyn Martin/AP

Dieser zärtliche Moment zwischen Janet Jotham und ihrer Tochter Lucia Jotham, 8, wurde am 27. August 2012 festgehalten. Er zeigt wie Janet ihrer Tochter im "Kabanga Protectorate Center", einer Schule für Kinder mit Behinderung, die Haare flechtet. Menschen mit Albinismus leiden an einer angeborenen Mangel an Pigmentierung in Haut, Haaren und Augen. Aufgrund mangelnder Aufklärung über die seltene genetische Erkrankung, werden Albinos in Afrika häufig gemieden und angegriffen.

Brasilien

In this Nov. 8, 2012, file photo, girls turning 15 pose in their gowns for photos inside a pink limousine before their debutante ball, organized by the Peacemaker Police Unit program in the Mangueira favela, or shantytown, in Rio de Janeiro, Brazil. The debutante ball marks girls' transition from childhood to adulthood and is common in Brazil and other Latin American countries.
Image: Silvia Izquierdo/AP

Rio de Janeiro, am 8. November 2012: Mädchen sind auf dem Weg zu ihrem Debütantenball, der vom Peacemaker Police Unit Programm in der Mangueira Favela (einem Slum) organisiert wird. Der Debütantenball markiert den Übergang der Mädchen von der Kindheit ins Erwachsenenalter und ist in Brasilien und anderen lateinamerikanischen Ländern ein bekannter Brauch.

Pakistan

In this Oct. 11, 2013, file photo, a Pakistani girl lines up among boys for their morning assembly where they sing the national anthem at a school in Islamabad, Pakistan.
Image: Anja Niedringhaus/AP

Mädchen stellen sich im Oktober 2013 in einer Schule in Islamabad für die Nationalhymne auf. In den von Taliban kontrollierten Gebieten Pakistans wurden Hunderte Schulen zerstört, um Mädchen den Zugang zur Bildung zu verwehren.

Argentinien

Luana poses for photos on her roller skates at her home in Merlo, Argentina on Sept. 29, 2015. Luana says that when one of the girls asked her why she had a penis, a friend jumped in. "She's transsexual," the child explained, nonchalantly. That level of comfort is no doubt in part because Luana herself appears so at ease. In 2013, she became the youngest person to take advantage of a progressive Argentine law that allows people to identify their own gender for legal purposes.
Image: Natacha Pisarenko/AP

Am 29. September 2015 posierte Luana in Rollschuhen vor ihrem Haus in Merlo. Sie ist eine der jüngsten Person, die von Argentiniens fortschrittlichem Gesetz für Transsexuelle profitiert, das es Menschen erlaubt, ihr eigenes Geschlecht zu bestimmen.

USA

In this March 14, 2018, file photo, students rally in front of the White House in Washington. Students walked out of school to protest gun violence in the biggest demonstration yet of the student activism that has emerged in response to last month's massacre of 17 people at Florida's Marjory Stoneman Douglas High School.
Image: Carolyn Kaster/AP

14. März 2018: Junge Mädchen schließen sich der bisher größten Schülerdemonstration gegen Waffengewalt vor dem Weißen Haus in Washington an. Als Reaktion auf die Schießerei an der Marjory Stoneman Douglas Schule in Florida, in der 17 Menschen ums Leben kamen, verließen Schüler in ganz Amerika den Unterricht, um für strengere Waffengesetze zu protestieren.

Bangladesch

In this Sunday, Nov. 19, 2017, file photo, Rohingya Muslim girls carry water pots in Kutupalong refugee camp in Bangladesh.
Image: Wong Maye-E/AP

Dieses Bild, aufgenommen am 19. November 2017, zeigt Rohingya Mädchen beim Transport von Wasser in Kutupalong, dem größten Flüchtlingslager der Welt. Mehr als eine Million Rohingya kamen im Jahr 2017 hier an, um der Gewalt in Rakhine, Myanmar, zu entkommen.

USA

In this May 13, 2016, file photo, Samantha Bischoff, left, compliments Hannah Shraim on her prom dress during Northwest High School's senior prom at the Fillmore Theater in Silver Spring, Md. Senior class president and an observant Muslim, Shraim prays five times a day and hopes to become an advocate for Muslims in the United States.
Image: Jacquelyn Martin/AP

Samantha Bischoff (links) beglückwünscht Hannah Shraim, Präsidentin der Abschlussklasse, zu ihrem Kleid am Abschlussball in Silver Spring, Maryland. Als gläubige Muslimin betet Shraim fünf Mal am Tag und hofft, eines Tages Anwältin für Muslime in Amerika zu werden.

Pakistan

In this Wednesday, Nov. 15, 2012 file photo, a young girl in her colorful dress reaches out to greet a Pakistani policeman securing the road outside Kainat Riaz's home in Mingora, Swat Valley, Pakistan.
Image: Anja Niedringhaus/AP

Das Bild, aufgenommen am 15. November 2012, zeigt ein junges Mädchen in einem bunten Kleid, das einem pakistanischen Polizisten, der die Straßen in Mingora sichert, die Hand zum Gruß entgegenstreckt.

USA

In this Nov. 2, 2016, file photo, Luis Varela, 17, left, Gabby Reynolds, 18, and Mariah Perry, 15, all of Birmingham, Ala., enjoy the festivities and music during a Day of the Dead celebration, in Birmingham, Ala.
Image: Brynn Anderson/AP

Luis Varela, 17, Gabby Reynolds, 18, und Mariah Perry, 15, feiern den Tag der Toten mit Festlichkeiten und Musik in Birmingham, Alabama.

Mexiko

In this Dec. 14, 2015, file photo, a young clown rides in the back of a car following a procession to the Basilica of Our Lady of Guadalupe in Mexico City. Hundreds belonging to various clown associations made their annual pilgrimage to the Basilica to pay their respects to the Virgin of Guadalupe, Mexico's patron saint.
Image: Rebecca Blackwell/AP

Eine junge Clownin ist im Dezember 2015 auf dem Rückweg von einem Besuch bei “Unsere Liebe Frau von Guadalupe”, einem Gnadenbild Marias. Hunderte Clownvereinigungen pilgern jährlich zur Basilika, um Mexikos Schutzpatronin die Ehre zu erweisen.